2005-05-29

Woher kommst du eigentlich? EAN-Nummer gibt Auskunft

Nach einem c't-Artikel über RFID heute mal in die EAN-Datenbank geschaut, wo eigentlich zu jedem Artikel, der einen Barcode auf sich drauf hat, die Adresse des Herstellers bzw. Importeurs/Vertriebs hinterlegt ist.

Unser Sprudel ist drin.

GLN
ILN
Company
Firma
Address
Adresse
Country
Land
Contact
Ansprechpartner
Telephone
Telefon
FAX
4001325000009aquaRÖMER GmbH & Co. KG
 
Boller Str. 132
73035 Göppingen
DEHerr Munding07161 40385007161 403875

Meine Milch nicht. Muss mich das misstrauisch machen?

Switch: Linux => Windows XP

Der Autor dieses Erfahrungsberichts seiner Migration von Linux nach Windows XP hat eindeutig zu viele Artikel gelesen, in denen professionelle Journalisten ihre Mühen beim Umstieg von Windows nach Linux kolportierten. Er trifft den Tonfall dieser Typen perfekt.

Windows rapidly approaching desktop usability Yes, Firefox, the Thunderbird email suite, GAIM, GIMP, and many other well-regarded open source programs are now available for Windows XP, but each must be downloaded and installed individually. They are not included in the base Windows XP install. This makes no sense. If you pay more for Windows XP than for a typical Linux distribution, shouldn't it come with the same -- or better -- software on its installation CD?

[…] For the moment, though, I advise sticking with Linux unless you have software requirements that can only be met by using the Windows XP operating system, and if you must use Windows XP you should try to get a computer that has it preinstalled rather installing it yourself -- unless you are a hard-core techie/nerd instead of an ordinary user.

Und womit? Mit Recht!


[via vowe.net]

2005-05-28

Geniale Strategie – CDU Offenbarungseid schon jetzt

Auch wenn sie (angeblich) nicht regieren können, strategisches Geschick haben Gerd und "Münte" mit ihrem "Leute, wie wär's mit Neuwahlen?" bewiesen. Die CDU muss ja jetzt sagen, was sie denn, bitteschön, anders machen würde. Und tut dies auch:

Streit um die Steuerreform Das schwarz-gelbe Lager streitet vehement über die Steuerpolitik. Führende CDU-Politiker stellten für den Fall eines Wahlsiegs Pendlerpauschale und Eigenheimzulage zur Disposition und befürworteten eine höhere Mehrwertsteuer.

Wohlgemerkt, das sind Punkte, die die Regierung schon länger ändern wollte, damit aber im Bundesrat gescheitert ist.

Nachdem die Opposition nun eingeräumt hat, dass diese Maßnahmen gar nicht so schlecht sind, da könnte der Kanzler doch die Neuwahlen absagen – offensichtlich hat er doch jetzt im Budnesrat die Mehrheit für diese Änderungen.

2005-05-26

EuroMampfContest

BitTorrent – es kommt darauf an, was man daraus macht!

Oder auch: Für die einen ist es ein Distributionskanal, für die anderen die größte Bedrohung seit 9/11.

U.S. Jacks Torrent Site Prix Ars Electronica: Sonderpreis für BitTorrent
… what the government is calling the first criminal law enforcement action against BitTorrent users. […] The raids came less than a week after the Motion Picture Association of America publicly slammed BitTorrent for accelerating the spread of a pirated copy of Revenge of the Sith. … Das "genial einfache Prinzip" der Superdistribution von BitTorrent würde "Künstlern auf gemeinschaftliche Art und Weise helfen, ihre Arbeit auch weiterhin im Sinne der 'free software'-Idee zur Verfügung stellen zu können".

What is BitTorrent?

BitTorrent is a free speech tool.

BitTorrent gives you the same freedom to publish previously enjoyed by only a select few with special equipment and lots of money. ("Freedom of the press is limited to those who own one" -- journalist A.J. Liebling.)

Worum es geht? Um die Freiheit Profite zu machen (StarWars, Film- & Musikindustrie), um die Freiheit (lies: technische Möglichkeit) Kunstwerke zu verteilen (Ars Electronica), um die Freiheit (lies: ethische Möglichkeit), mit dem persönlichen Computer Dinge zu tun, die einem persönlich gefallen – auch widerrechtliche.

Die Film- & Musikindustrie ist im Augenblick der Meinung, widerrechtliches schon in den Ansätzen bekämpfen zu dürfen. Eine Art "Minority Report" PreCrimeUnit. "Er hat ans Raubkopieren gedacht – sofort verhaften!"

Auch Windows Longhorn wird wahrscheinlich mit einer PreCrime-Funktion ausgestattet sein, die es ein für alle mal verhindert, dass der Benutzer etwas verbotenes tut.

Das aber selbstverständlich nur, bis findige Leute entweder den einen Fehler in der Software-Schicht namens NGSCB (Next Generation Secure Computing Base) entdecken. Oder der Markt (das sind im Zweifel Sie, verehrter Leser!) einfach kein Longhorn kaufen, sondern bei Windows XP oder gar Windows 2000 bleiben. Oder mal Linux installieren. Oder sich einen Mac kaufen (wobei man sich beim Film-affinen Steven Jobs nicht sicher sein kann, dass er uns auch einen Kopierschutz auf's Auge drückt).

Leider greift dieses PreCrime-Gehabe immer weiter um sich. Die Umkehr der Beweislast steht kurz bevor. "Beweisen Sie uns, dass Sie

  • nicht zu schnell gefahren sind
  • nicht die Lyrics ihrer Lieblings-CD auswendig gelernt haben (Verstoß gegen das Urheberrecht, wenn Sie den Song ohne Lizenz von der Gema unter der Dusche singen!)
  • nicht zum Randalieren auf die WM wollen (Vorbeuge-Gewahrsam gegen bekannte Fußball-Rowdies.)
  • nicht geklaut haben (Sie heben doch sicher von allem die Rechnung auf, oder?)
  • nicht den X umgebracht haben" (Wir haben da Gene am Tatort gefunden, die den Ihren verdammt ähnlich sehen!)

Das werden lustige Zeiten!

Klare Ansage

Impressum: Anderen Weblogs entnehme ich, daß in Deutschland eine gesetzlich vorgesehene Anbieterkennzeichnungspflicht (§6 MDStV) für Internetseiten existiert.

Darauf pfeife ich.

siebenviertel.com muss ich dringend öfter lesen!

Laut-hals beklagte Talent-Verschwendung der Zimmer

laut.de schreibt sich einiges an Frust von der Seele. Warum , warum nur, gibt sich Joana Zimmer mit ihrer tollen Stimme und ihrem Jazz-Hintergrund für "belanglosen Chartsmüll" her?

Joana Zimmer: My Innermost (CD-Kritik): Wer zum Henker ist eigentlich dafür verantwortlich, dass ein Talent nach dem anderen auf dem kreativen Friedhof landet, nur weil irgendwelche Manager meinen, sie müssten international gültigen Standards nachhecheln, die zwar kurzfristig Erfolg versprechen, dafür aber ungefähr so aufregend sind wie ein Hundehaufen im englischen Regen? Nebenbei: Celine Dion hat fertig. Von dieser Frau kommt nichts mehr. Deshalb auch ihr Rückzug nach Las Vegas.

Nachdem aber laut.de in Joanas Biographie ihre Zielstrebigkeit hervorhebt, und wir einfach mal davon ausgehen, dass es eben nicht ihr Ziel ist, "belanglosen Chartsmüll" zu machen, ist unsere Theorie, dass sie jetzt ein oder zwei "böse Musikindustrie"-konforme Alben macht, und vom eingenommenen Geld dann ihre richtige Musik finanziert. Unterdessen hören wir ihr halt bei ihren chartskonformen Singübungen zu.

Es gibt definitiv Schlechteres. Zum Beispiel der Schlumpf-Refrain von Akon's "Lonely".

Übrigens, als ich "Ghetto Gospel" von 2Pac das erste Mal hörte, dachte ich, "Nanu, singt da einer von der Kelly Family mit?" — Aber nein, es ist Sir Elton John. Na, dann ist ja gut!

2005-05-22

CatContent zur Beruhigung

Nach diesem "gechichtlich" aufregenden Abend noch zwei Katzenbilder zur Beruhigung:

Kater Simba auf dem Tisch
Hier sitzt Simba verbotenerweise auf dem Tisch. Natürlich stört ihn das nicht. Schließlich gelten für Katzen höchstens Naturgesetze.

Kater Simba beim SleepStretching
Und hier haben wir Simba beim Erfinden einer zukunftsträchtigen Sportart aufgenommen, es handelt sich um SleepStretching — «Fit werden im Schlaf»

Gute Nacht und viel Spass beim Training!

Schockwellenreiter: Wozu RSS?

Und abseits des politischen Getöse kümmert sich der Schockwellenreiter um die Fortbildung der Bloggenden Massen.

Wozu RSS? RSS ist vielmehr Teil der Bemühungen, dem mit dem Wachsen des Webs ebenfalls wachsendem »Information Overflow« Herr zu werden, und ein Format zu schaffen, Webinhalte verständlich für Maschinen und Menschen aufzubereiten.

Wie sagt Herr Kantel immer so schön? Lesebefehl!

Präzisions-Politik-Plogger

Wau! Die deutsc hen Blogger sind ja garnicht allesamt apolitisch (wie ich es beim Blättern in blogg.de immer vermutet habe). Allerdings bedarf es einer Richtigstellung:

me, myself & I schreibt: Jetzt wird kein Bundesland mehr von der SPD regiert.

Ganz Gallien? Nein,

  • Berlin: rot/rot
  • Brandenburg: rot/schwarz
  • Bremen: rot/schwarz
  • Rheinland-Pfalz: rot/gelb

Das Problem der Bundesregierung ist halt, dass keine dieser Koalitionen der Regierungskoalition entspricht – und sich die Länder dann neutral verhalten. Die CDU/FDP geführten Länder stimmen dagegen und dann fällt das Gesetz halt durch.

Diesem Kollegen können wir uns allerdings anschließen:

Wir schreiben deute Geschichte: Es wird sehr spannend zu sein zu sehen, wie die Masse der Wähler, die Unfaehigkeit der CDU, Deutschland auf einen besseren Weg als die SPD zu bringen, verarbeiten wird. Auch ein CDU Kanzler(-in) kann keine 5 Millionen Arbeitslosen von heute auf morgen nichtig machen, wer das noch glaubt ist ein Träumer.

Das ist richtig. Man muss aber auch die psychologischen Aspekte sehen: Nachdem wir Deutschen nun mal davon überzeugt sind, im Jammertal zu sitzen, braucht es irgendetwas, damit die Mehrzahl der Mitmenschen wieder den Kopf aus dem Sand nehmen. Wirtschaftlicher Aufschwung entsteht in erster Linie dadurch, dass die Mehrzahl von Verbrauchern wie Unternehmern an einen Aufschwung (vulgo: bessere Zeiten) glaubt: Dann wird konsumiert und investiert.

Wenn die – vermutlich bevorstehende – mutige Selbstentmachtung der SPD dazu führt, dass der langersehnte Ruck durch's Land geht, dürfen wir den Sozis wiedermal dazu gratulieren, dass sie im Zweifel eher an's Land als an sich denken!

Dagegen halten wir diese These für "Kind mit dem Bade ausgießen"

Demokratie und Alltag: In den Geschichtsbüchern wird einst nicht nur stehen, daß mit dem heutige Wahlergebnis in NRW der Anfang vom Ende des Projekts Rot-Grün offenbar geworden sei. Diese Wahl, so wird es heißen, sei ohnehin keine mehr gewesen. Und die kommende Bundestagswahl wird wie die letzte in der Weimarer Republik in die Geschichte eingehen: als Ermächtigungswahl.

Dem Kollegen sei zur Beruhigung ans Herz gelegt, dass es schon früher Perioden gab, in denen Bundesregierung und Bundesrat die gleiche Machtkonstellation hatten. Das mischt sich wieder durch, sobald die neue Regierung den ersten Glanz eingebüßt, drastische Sparmaßnahmen bei den kleinen Leuten eingeführt und auf andere Art Mitmenschen Verdruss beschert hat. Dann konvertiert der "Bundestrend" das ein oder andere Bundesland wieder zu den Sozis und der Reigen beginnt von vorne.

Wenn wir Glück haben, wurden aber in der Zwischenzeit tatsächlich ein paar Dinge erledigt.

Figurentheater

Die Web-Site von Figurentheater Alice Therese Böhm ist online!

Wir waren Anfang April in einer Aufführung von "Muschelkalk – Die Liebe des Joachim Ringelnatz", in dem die Schau- und Puppenspielerin Alice Therese Böhm in wechselnden Rollen Marionetten von Ringelnatz (Ringelnass = Seepferdchen) und Muschelkalk (seiner Geliebten) führt und selbst in die Rolle einer Hausfrau schlüpft, die auf dem Dachboden beim Wäscheaufhängen Briefe der Liebenden aneinander findet und liest.

Die Puppen werden von Frau Böhm selbst entworfen und gebaut; sie sind gleichzeitig liebevoll und charakteristisch. Das Theaterstück selbst ist aus Brieffragmenten und Gedichten gewoben, und entfaltet durch die Präsenz von Frau Böhm und auch die live gespielte Musik von Ulrich Beck eine zauberhafte Schönheit.

Ich hätte den weisen, frechen Reimen von Ringelnatz noch stundenlang zusehen und zuhören können und möchte jedem, der ein sehr persönliches Verhältnis zu einem Theaterstück entwickeln möchte, empfehlen, die nächste Chance zu nutzen, dieses Kleinod der darstellenden Kunst zu sehen!

Vertrauensfrage

Die SPD hat die Wahlen in NRW verloren und auf Bundesebene die Jokerkarte gezückt: Müntefering kündigt an, dass im Herbst Neuwahlen zum Bundestag stattfinden werden.

Wie funktioniert das? Nun, der Kanzler stellt im Parlament die Vertrauensfrage, die normalerweise von den Regierungsparteien mit einem einstimmigen "Wir stehen alle hinter dir, Gerd!" beantwortet wird. In diesem Fall allerdings werden vorher Absprachen getroffen, dass man eben nicht "Ja" zu Schröder sagt. Dann steht der Kanzler ohne Parlamentsmehrheit da und kann zum Bundespräsidenten gehen und ihn bitten, den Bundestag aufzulösen.

Aus der Weimarer Republik hat man unter anderem gelernt, dass es nicht gut ist, wenn der Bundestag sich selbst so mir nichts dir nichts auflösen kann. Das Fehlen dieses Selbstauflösungsrechts zwingt die Parteien, auch bei schwierigen Wahlergebnissen eine Regierung auf die Beine zu stellen, und diese möglichst über die gesamte Legislaturperiode hinweg aufrecht zu erhalten. Ansonsten könnte man ja bei jeder Meinungsverschiedenheit das Volk erneut an die Urnen rufen, was zu einer gewissen Wahlmüdigkeit und Radikalisierung führte.

Die andere Möglichkeit, den Kanzler während einer Wahlperiode abzulösen, ist das Konstruktive Misstrauensvotum, bei dem die Opposition das Parlament auffordert, dem amtierenden Bundeskanzler das Misstrauen auszusprechen, in dem es dem Oppositionskandidaten das Vertrauen ausspricht. Im gleichen Atemzug wird dann also der alte Kanzler abgewählt und ein neuer Kanzler gewählt. Verfügte die Opposition also über genügend Überläufer aus dem Regierungs-Lager (wie das 1982 beim Wechsel von Schmidt zu Kohl war), könnten wir schon Morgen eine "Bundes-Angie" haben.

Was ist von der Entscheidung an sich zu halten?

Zum einen gehört einiges an Courage dazu, nach einer verlorenen Wahl zu sagen: "He, wollt ihr uns überhaupt noch?!". Zum anderen könnte man auch sagen, die Sozis haben einen Plan gemacht, wie sie sich aus der Affäre ziehen können. Sollten SPD und Gründe die vorgezogenen Wahlen gewinnen, haben sie eigentlich nichts gewonnen, denn ihnen steht weiterhin ein "feindlicher" Bundesrat gegenüber (die Eigenheimzulage wäre auf weitere vier Jahre hinaus gerettet). Verlieren sie die Wahl, haben sie nicht anderes gewonnen, als nicht mehr in der Verantwortung zu stehen und den anderen dabei zuzusehen, wie sie es "auch nicht besser" machen.

Taktisch hat das ganze noch den Charme, dass nun eventuell in der Union der Kandidatenstreit neu losgeht. Ob Angela Merkel wirklich stark genug ist, den Bayern im Zaum zu halten? Einen Herrn Rüttgers schlagen jedenfalls beide an Ausstrahlung.

2005-05-20

AOL kündigen

Über die Schwierigkeiten AOL wieder loszuwerden. Samt einigen Einblicken in das amerikanische Bankenwesen.

It's Hard to Say Goodbye to AOL: They talked for 20 minutes and eventually refused to cancel the service but gave her two months 'free.' I called the next month and clearly told them we did not want the service and to cancel it, and then I wrote them a letter. They again refused to outright cancel it, but I figured I was OK, with the letter on file.

Als ich damals telefonisch AOL kündigte, wollte man mir auch Freistunden und anderes geben, aber ich habe es geschafft, da raus zu kommen. Ich fürchte, mir steht dieses zweifelhafte Vergnügen demnächst noch einmal bevor. Freunde haben DSL bestellt (nicht bei AOL) und werden wohl ihre AOL-Accounts kündigen. Mal sehen, wie lange das braucht.

[via cafeconleche]

Hoffnung nach Pisa

Du kannst nicht schraiben?Für die schriftlose Gesellschaft hat jetzt.de den Traumjob.

Fälschungssichere Gorillaz

Damon Albarn in der »Süddeutschen&aquo; über das neue Album der Gorillaz, die Befreiung, £25.000.000 zurückzugeben und die Musikindustrie.

"Es ist alles so furchtbar deprimierend hier" Albarn: Ich finde es übrigens interessant, dass es bislang keine Gorillaz-Kopie gibt. Wenn etwas so erfolgreich ist wie unsere erste Platte, erfindet die Musikindustrie normalerweise immer gleich haufenweise Nachahmerprodukte. Aber es war offenbar etwas zu kompliziert, was wir uns ausgedacht haben, um es einfach nachmachen zu können.

Öhm, ist das die gleiche Musikindustrie, die so ein großes Problem damit hat, wenn wir unsere Kopien selber machen?

Nachtisch zuerst!

Eigentlich suche ich ja nach einem russischen Nachtisch. Aber dieser Merkspruch ist allein schon einen Link wert:

Zuerst Nachtisch:

Das Leben ist unsicher, iss den Nachtisch zuerst!

2005-05-17

DVB-S: Not Primetime-TV

Die c't hat in ihrer aktuellen Ausgabe (11/05) das Angebot an DVB-S-Karten (für's digitale Sat-Fernsehen am PC) unter die Lupe genommen – und war ähnlich begeistert wie ich nach meinem Selbstversuch. Karten und Software haben Macken und mucken derart! Fernsehen hätte sich nie zum Breitensport entwickelt, wenn die Wohnzimmer-Geräte sich so aufführten!

Treiber, die Windows zum Absturz bringen. Migelieferte Software, die veraltet ist. Basisfeatures wie Timeshift, die durch Abwesenheit glänzen. Fehl-Steuerung der Satelliten-Anlage inklusive. So meine Kurzfassung. Das Fazit der c't liest sich nicht ganz so vernichtend, ist aber auch kein Ruhmesblatt für die Hersteller.

DVB-S ist ja nun keine junge Technologie mehr. Meiner Meinung nach aber von vorne bis hinten verhunzt. Das fängt damit an, dass jedes Gerät seine eigene Leitung zur Antenne benötigt, und für jeden Satelliten eine eigene. Also 2 Fernseher im Haus, die Astra und einen anderen Sat sehen wollen, bedeuten "schielende" Montage der "Tonabnehmer" (LNB), und davon jeweils ein "Twin" (Doppelkopf) pro Satellit. Und dann mit vier Kabeln durch die Mauer und in die einzelnen Zimmer. Mit mehr Fernsehern muss dann schon ein Mutiswitch her. Den muss dann jeder einzelne Receiver aber auch richtig ansteuern, sonst schaltet der eine Empfänger den anderen um oder aus. (Alles schon erlebt.)

Ich hatte zunächst eine TwinHan PCI-Karte, die hat aber nie länger als 3 Minuten durchgehalten – wenn sie überhaupt mal einen Kanal gelockt hat! Mit der TechniSat SkyStar USB war es netter, die hat nicht rumgezickt und brav über den USB-Bus Bild und Ton geliefert. Erträglich war's, Begeisterung ist keine aufgekommen.

Aufnehmen über die SkyStar war möglich, aber mit erheblichen Nacharbeiten verbunden. Weil der digitale Datenstrom auf Fehlerkorrektur und Übertragungssicherheit ausgelegt ist, sind Ton und Bild nicht synchron, sondern leicht versetzt im Stream. Die TV-Decoder synchronisieren das während der Wiedergabe. Schaffen es aber nicht, dass auch für eine Aufzeichnung gleich zu machen (oder ich war zu blöd, die Sache korrekt zu konfigurieren, oder alternativ zu blöd, mir aus den drei Dutzend Shareware-Projekten das passende rauszusuchen). In der Folge heißt das, dass ein Film, der auf einer DVD archiviert werden soll, zunächst ge-demultiplext und dann neu – diesmal tatsächlich synchron – gemultiplext werden muss. Und dann noch möglichst ohne Rekodierung (schließlich kommt vom Satellit schon eine Art MPEG-2) zu einem Film zusammengerechnet werden. Dann kann man noch Stunden damit verbringen, ein einigermaßen gut aussehendes DVD-Menü zu gestalten und "schon" kann man den Film brennen!

Das Ganze benötigt irgendwas zwischen 3 und 10 verschiedenen Programmen, die erstmal gefunden und verstanden sein wollen — die sprichwörtliche Programmierung eines Video-Rekorders ist Leichtes dagegen! Zeitaufwand lag bei mir beim Vierfachen der Filmlänge, also 3 Stunden für einen 45 Minuten Mitschnitt – wobei ich mir wirklich Mühe mit allem gegeben habe. M.a.W. ein bißchen weniger perfekt spart wahrscheinlich die Hälfte der Zeit, aber Videos sind halt immer gleich ein paar Gigabyte, und da dauert alles etwas l-ä-n-g-e-r.

c't mutmaßt, da sich seit dem letzten Test in Sachen Stabiliät und User Experience nichts bewegt hat, dass sich die Hersteller auf DVB-T (digitaler Fernsehfunk vom guten alten Sendemasten auf dem nächsten Hügel) konzentrieren. Das wäre schön, da würde ich ja eventuell nochmal einen Selbstversuch wagen. Wenn's schlußendlich auch im Südwesten soweit ist.

Kleine Meckerei am Rande: PC-User haben wenigstens die Wahl der Qual und dazu noch von billig bis erträglich. Mac-User haben keine Wahl, es gibt nur einen Anbieter, der sich seiner herausragenden Stellung wohl bewußt ist. Ach, Mr. Jobs, Steve, bitte, ein iWatchTV™ oder ein iWantMyMTV™ – ob das wohl möglich wäre, im "Age of HD"?

2005-05-16

CatContent: Gast-Katze

Und wieder verwässert jemand die notleidende deutsche Blogging-Szene mit einem Katzenbild!

Grisou im Schrank

Grisou ist unsere Gastkatze über Pfingsten — und sehr sprungfreudig. Das Schrankfach, das sie sich ausgesucht hat, ist immerhin in 1,60m Höhe, nicht über andere Möbelstücke zu erreichen, und die Hemden darunter sehen auch noch in Ordnung aus.

Aufreger 2: Europäischer Haftbefehl

Udo Vetter (den ich neulich, glaube ich, mit einem 0:20-Statement auf big.fm gehört habe) schreibt zum europäischen Haftbefehl, der die Auslieferung der eigenen Staatsbürger an andere europäische Länder ermöglicht:

NACH RIGA Wenn demnächst ein spanischer, slowenischer oder litauischer Untersuchungsrichter die strafrechtliche Verantwortung in einer deutschen Firmen- oder Konzernzentrale vermutet, kann das auch für deutsche (Top)-Manager einen plötzlichen Umzug ins Untersuchungsgefängnis von Madrid, Ljubljana oder Riga bedeuten.

Das mag der Lobby entgangen sein. Müssen wir uns jetzt davor fürchten, wegen des sprichwörtlichen unbezahlten Strafzettels nach [Lieblingsurlaubsland nach Wahl einsetzen] ausgeliefert zu werden? Fällt das schon unter "Kraftfahrzeugkriminalität"? Organisiert die Rückreise der ADAC oder die Rechtsschutzversicherung?

Aufreger 1: Datenschutz

Dr. Thilo Weichert zu den kommenden(?) biometrischen Pässen und dem allgemeinen Umgang mit Bürgerdaten. In der aktuellen c't, aber – Danke an den Heise Verlag – auch online:

Angriff auf den Datenschutz?: Die Fragen des Ob und des Wie solcher Ausweise sind nicht rein technischer Natur. Sie berühren vielmehr den Kern der Aufgaben des obersten Datenschützers: den Schutz des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung. Ohne Not demonstrierte der Innenminister blanke Nerven: Nicht die Sicherheit steht auf dem Spiel, sondern ein verfassungsmäßiges Grundrecht, das dem für den Schutz unserer Verfassung zuständigen Minister am Herzen liegen müsste.

[aus dem Fazit:] Die Technik ist bisher nur wenig erprobt, zu wenig, um schon in einem bevölkerungsweiten Massenverfahren eingesetzt zu werden. Hochgefährlich ist der Medienwechsel bei der Ausweiskontrolle, der zum Aufbau von bevölkerungsweiten Datenbanken führen kann, die für andere als die ursprünglichen Zwecke genutzt werden.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Man beachte den Konjunktiv.

2005-05-15

Meta: Sanftes Facelifting

Mit einem herzlichen Dank an die Kollegen von Glish möchte ich ein sanftes Facelifting dieser Publikation für heute abschließen. Ich habe den CSS-Code entrümpelt und nach den Code-Beispielen das zweispaltige Layout aufgeräumt und die Seite zentriert.

Jetzt hätte ich noch gerne, dass Rahmen auf der rechten Seite sich auf die rechte Seite beschränken (bisher liefen sie über die ganze Seite), und dann werde ich das CSS als externe Datei anlegen, so dass es nicht bei jedem Aufruf mitkommt.

Update: Das mit den Rahmen rechts funktioniert auch weiterhin nicht. Ist aber auch nicht so wichtig. Schimpfen muss ich das Programm "Simple CSS", das einige Style-Definitionen nicht bzw. falsch importiert hat, z.B. das als CSS-Hintergrund realisierte Titelbild oder der h6-Stil, der einmal allgemein und einmal hierarchisch definiert war. Das darf passieren, das Programm sollte dann aber nicht sagen, dass der Import erfolgreich war, sondern auf Fehler hinweisen!

Im Safari – übrigens – rollt das Hintergrundbild (oben, hinter inpcblog) äußerst cool von oben rein. Wenn das mal nicht das endgültige Argument ist, sich endlich einen Mac zu kaufen!

2005-05-10

Tipp: Recycled Knowledge

Gebe hier eine Empfehlung von Tim Bray weiter: Recycled Knowledge. Wer sich hier einliest, merkt mal wieder, was er alles noch nicht weiß.

2005-05-09

Und jetzt sind wir alle gemeinsam Deutschland

Weil wir gerade so schön am AnDerWeltVerzweifeln™ sind, kommt jetzt noch eine neue Kampagne der Bundesregierung. Der supatyp hat den scoop:

supatyp is gezz deutschland Die beiden Hamburger Agenturen Jung von Matt und Kemper Trautmann entwickeln gemeinsam eine Mutmacher-Kampagne für Deutschland. Der Auftritt steht unter dem Claim 'Du bist Deutschland'

Und den Titelsong singt bitte, bitte Dieter Bohlen vor einem Mediamarkt

Auch it&w und der Schockwellenreiter regen sich schon auf.

Ein € für China

Der "Father of the Euro" ( andere haben für sowas den "Google des Tages") ist auf Reisen, diesmal beglückt er China:

2008 Best Time for Convertible Yuan: Euro Father The year China hosts the Olympic Games, 2008, will be the best time to make Renminbi convertible, Nobel Economics laureate and "Father of the Euro", Robert Mundell, said in Shanghai during his visit in China. He expressed his confidence in the coming of a common currency for Asia. He believed the RMB was a currency of great potential, but inconvertibility was its biggest weakness.

Die Karawane bellt, die Heuschrecke zieht weiter?

Der Euro — Fessel der Politik

Es wird uns ja bei jeder Gelegenheit erklärt, wie sehr unsere Politiker den €uro gefährden. Wie sehr der Euro die Politik gefährdet, hört man seltener:

Known in Europe as "Father of the Euro" in the USA [Bob Mundell] is known for another conception, "supply-side economics" or "Reaganomics". […] but as Mundell told me bluntly, the euro serves a greater political agenda: "It puts monetary policy out of the reach of politicans [and this] forces fiscal discipline on the politicans as well."[…] Lacking the ability to cut interest rates or increase spending during a recession, nations will have no means of adding new jobs but by begging for corporate investment through a dog-eat-dog competition to reduce taxes and eliminate rules.
Greg Palast, The Best Democracy Money Can Buy, p.313

Kommt das noch irgendjemand bekannt vor?

2005-05-03

Sun.Com Re-Design

Das könnte interessant werden: Einer der Menschen hinter dem Web-Auftritt von Sun bloggt über die Umstellung des kompletten Site-Konglomerats. Die Einträge sind sehr visuell gehalten, die Screenshots von den einzelnen Sites nur mit kurzen Kommentaren ausgestattet. Unter anderem eine vergleichende Studie verschiedener Optionen, Hardware ins rechte Licht zu rücken. Werd' ich im Auge behalten.

[via ongoing]

Kopf aus dem Sand, lohnt sich?

Ja wie jetzt? Im Zeitalter der Kapitalismuskritik wird das "Meistern betrieblicher Herausforderungen" mit einem Geldpreis gefördert? Nur deswegen wurden wohl noch nicht alle Arbeitsplätze gestrichen – der Unternehmer rechnet mit einem Preis!

Ironie beiseite, die Idee klingt so gut, dass ich hiermit darauf verlinke und allen Teilnehmern ein "Viel Erfolg" hinterherrufe. Vielleicht trifft es ja einen Neu-Unternehmer mit einer guten Idee, für die er noch ein paar € braucht.

Gesucht: Deutschlands Mutmacher 2005 : Sie sind ein erfolgreicher Unternehmer? Mit guten Ideen oder kluger Geschäftsführung haben Sie betriebliche Herausforderungen gemeistert? Dann freuen wir uns auf Ihre Erfolgsgeschichte. Den Siegern winken insgesamt mehr als 50.000 Euro.

Und weil der Tiger von Apple so brav installiert hat, gibt's jetzt keine bissige Bemerkung hinterher.

ClassLoader.getResource() in a Tomcat instance

If you happen to run a setup with multiple Tomcat instances and you're wanting to load a resource from the shared/classes directory:

  • Create the shared/classes directory within the instance's own directory, alongside your webapps-dir.
  • Now you can use Thread.currentThread().getContextClassLoader().getResource() to access all files in there.

It just took me two hours to figure out the obvious (in hindsight): shared/ is by no means shared by all the instances of the same CATALINA_HOME — it's one shared/ per instance. I think I'll have this tatoo'd on some bodypart.

Lest I forget: A really nice explanation on setting up multiple tomcat instances is Codesta's Installing Tomcat on Apache . Sadly so, they miss the shared-directory!!! And what to think about Tomcat's own documentation, a quip from "Rusty" Harold comes to mind: "… the documentation ranges from poor to actively misleading …" (5. July 2004)