2005-08-07

A Million Monkeys …

Wiedermal mehrere Stunden mit dem Schmökern in der Geschichte der Macs und Lisas verbracht, und auf Mac Mothership auf diesen (nicht) netten Satz gestoßen:

Mac Mothership We used to think that a hundred million monkeys at a hundred million keyboards eventually could produce the complete works of Shakespeare; now, thanks to the Internet, we know this is not true.

Weitere Ausbeute des Surf-Trips: DigiBarn Computer Museum, eine wirklich umfangreiche Sammlung zu allem, von Xerox Alto über Lisa, Apple II, MacIntosh, Osborne, IBM PC …

2005-08-02

Computer History 101

Nette Artikel über wichtige Mailensteine der Personal Computing-Geschichte

Tracing the History of Computing

Zum Beispiel:

Gut recherierte Artikel, meistens Zweiseiter. Für Leute, die sich interessieren, ohne gleich ein ganzes Buch lesen zu wollen.

Ist ein bißchen wie folklore.org, nicht nur für Macs.

Buchtipp für CSI-Fans

Für Yvonne (Hi!) und alle anderen CSI-Fans:

A Career In CSI

Need a new career? Here are two books to help you get started in the world of Crime Scene Investigation.

2005-07-24

It's Twisted Values Time, once more

Inside Firefox, Disappointing, Not Surprising

I guess using a prostitute, killing her and taking the money back, massacring pedestrians and stealing things is fine family fun, but consensual sex isn't?

Über Grand Theft Auto, in dem durch einen Hack Sexszenen zum Vorschein gekommen sind. Und die "protecting our children from [whatever]" attitude bestimmter Handelsketten in den USA.

The War on Terror

The War on Terror – As viewed from the Bourne shell.


$ cd bin
$ ls
laden
$ cd ..
$ rm -r bin/laden
bin/laden: No such file or directory
$ find / -name laden

(via ongoing)

2005-07-23

Die Metabehörde?

Klingt Bundesverwaltungsamt nicht wie etwas, das Douglas Adams auf einen eher unfreundlichen Planeten platziert hätte, zusammen mit Bemerkungen über "Revolution" und "Wand" und "die ersten"? Ist "Verwaltung" und "Amt" in einem Wort nicht ein Pleonasmus? Was also macht das Bundesverwaltungsamt?

Die Aufgaben des BVA: Das BVA hat über 100 verschiedene Aufgaben von sehr unterschiedlichem Charakter.

Eine Auswahl:

  • Förderung von Maßnahmen der Politik für ältere Menschen nach dem Bundesaltenplan Wir haben einen Altenplan? Was steht da drin?
  • Das Bundesverwaltungsamt erhält aufgefundene ausländische Ausweispapiere und gibt diese an den Inhaber, die zuständige deutsche Ausländerbehörde oder an die Botschaft des ausstellenden Staates weiter. Also, wenn Sie einen ausländischen Ausweis finden, wissen Sie, wo Sie ihn abgeben können!
  • Das Bundesverwaltungsamt bündelt das Modernisierungswissen der Verwaltung in der Bundesstelle für Büroorganisation und Bürotechnik. Wir haben Modernisierungswissen gebündelt rumliegen? Warum verwendet das denn keiner?
  • Das Bundesverwaltungsamt hat für das Wissensmanagement eine eStrategie und auf dieser Basis das Mitarbeiterportal BVA OfficeNet entwickelt. Oje, die hat es also auch erwischt!
  • Genehmigung der Benutzung des Bundesadlers in Dienstsiegeln oder durch Dritte Ich hätte wirklich nicht gewollt, dass sich darum keiner kümmert.
  • Verzeichnis ausländischer Geistlicher mit Trauungsbefugnis Führung des Verzeichnisses der zur Durchführung der Eheschließungen im Sinne des Art. 13 Abs. 3 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch ermächtigten Personen Aha?!

Diese arme Behörde scheint alles aufgebürdet zu bekommen, was kein anderer haben will.

Beliebte Missverständnisse in Pop-Songs

Gwen Stefani: "(I ain't no) Holodeck Girl"

(die richtigen Lyrics)

2005-07-19

Alt ist auch falsch

Während sich die föderale Grundordnung der Bundesrepublik mit der länderweise um sich oder eben nicht um sich greifenden (da, ich habe es getan!) lächerlich macht, liest sich die Gegenkultur auch nicht besser. Da verweist man stolz darauf, dass man der alten Rechtschreibung treu bleibt. Und vergisst dabei, dass die Rechtschreibung sich schon immer gewandelt hat.

Während also die einen uns in jene Richtung zerren, die sie als vorne betrachten, wollen die anderen dort verharren, wo sie ihre gefühlte Rechtschreibung vermuten. Es mag üble Nachrede sein, ihnen die ein oder andere Abweichung vom Duden in den Grenzen von 1997 zu unterstellen oder gar nachzuweisen.

Summa summarum: Die neuen Regeln enthalten einige Klarstellungen und Vereinfachungen, die sich im schreibenden Volke einbürgern werden. Der ganze Rest, um den gestritten wird, wird sich in amtlichen Schreiben eine Nische schaffen – und die waren, gleich in welcher Schreibung, noch selten ein Musterbeispiel an Verständlichkeit. Aber Aktien eines Schulbuchverlages zu kaufen, das kann ich mir langsam nicht mehr verkneifen.

Felix führt durch seine Bildergalerie scheint mir das Wichtigste in Kürze zu sein.

2005-07-14

Lesezeichen

Real Lives 2004, über das Leben anderer Erdenbürger.

2005-07-08

Erste Details zu FogCreek's CoPilot

Joel (on Software) Spolsky hat seinen Praktikanten eine Aufgabe gestellt, die allen unter uns, die hin und wieder von ihren Bekannten mit Computer-Problemen um Hilfe gebeten werden, eine große Hilfe sein wird; CoPilot

FogCreek CoPilot So the original idea was to use this for tech support. But when I told the idea to the interns, two out of four said, "yeah, I could use something like that to help my mom." That's when we realized there's a huge world out there of Informal Tech Support... lots of people trying to help Uncle Leo who can't use products like VNC because of the firewall problem. So we changed the focus of release 1 to be the casual and home user instead of tech support departments.

Der Clue ist, dass CoPilot über das Internet durch Router und Firewall auf beiden Seiten (bei mir und bei meiner Schwiegermutter) funktioniert, sich installiert und nach getaner Arbeit wieder deinstalliert, ohne dass man dafür mehr Wissen braucht, als eine eMail zu öffnen und einen Link zu klicken.

Definitiv was zum Ausprobieren!

2005-07-05

Edward Tufte: Sparklines

NEW Sparklines : Hier zeigt uns Edward Tufte, wie man kleine Diagramme mittem im Text unterbringt – und wieviele sinnvolle Anwendungen es dafür gibt. Hier ist ein (weniger sinnvolles) Beispiel.

Es wird Zeit für mein erstes Tufte-Buch, wird es nicht?

2005-07-04

2005-07-01

Bah, MAME

Heute wollte ich mir die Geschichte der Videogames mit dem Arcade-Emulator MAME näherbringen. Download und Installation von MacMAME verliefen auch problemlos. Dummerweise kommt das Ding ohne ein einziges Spiel. Spiele sind Images der Original-ROM-Speicherchips der Spiele-Automaten – und unterliegen natürlich dem Copyright.

Es wäre ja nicht das Internet, wenn es nicht trotzdem möglich wäre, solche ROM-Images zu laden. Aber ich hatte heute kein Glück: Alle Sites, die ich gefunden habe, wollten, dass man für sie irgendwo "voted" und haben dennoch keine ordentlichen Dateien rausgerückt.

Ich habe daraufhin den ganzen Plunder wieder gelöscht. Schade, Defender und Joust hätte ich gerne wiedermal gespielt. Aber deswegen nehme ich nicht diese ganzen Frechheiten der Download-Sites in Kauf. Da kommt mir eher so ein Paket wie "Amiga Classix" (von pearl.de) ins Haus.

[Update] Eine Runde Arcade Invaders hat den Abend gerettet. Jaja, die Grafik ist nicht original, aber auch sehr hübsch. Und die Spielidee 100% retro.

2005-06-30

WTC Music

Nun ist ja mit den Anschlägen von 9/11 der Enya-Song "Only Time" ähnlich untrennbar verbunden wie Celine Dion's "My Heart Will Go On" mit der Titanic (-Verfilmung). Ich hätte den Feuerwehrleuten, die hernach als Helden verehrt wurden, lieber einen unbekannteren Song von Peter Gabriel gewidmet:

Walk Through The Fire

Walk through the fire
Walk through the fire
Through the dust and ashes
While the building crashes

Dieses Lied gibt's leider nicht bei iTunes.

KulturNews III: Mozarts Geburtstagsparty 2006

Es wäre möglich, dass wir im Jahre 2006 den Geburtstag des großen Klassikers Mozart mit den sympathischen Schwestern Ferhan und Ferzan Önder verbringen. Die spielen nämlich am Samstag den 11.02.2006 in Stuttgart.

Ferhan & Ferzan haben wir bereits letzten Juni genossen – auch hierfür sollten sich Kulturisten einen Abend freihalten.

2005-06-29

KulturNews II: Muschelkalk, neue Termine

Ich kann es nicht genug loben: Das fantastische Spiel mit Leben und Werk des Joachim Ringelnatz:

Muschelkalk – Die Liebe des Joachim Ringelnatz

Spieltermine

28.10.2005                                             
Figurentheater Mottenkäfig
Kirchenstraße 3
75172 Pforzheim 
Kartentelefon: 0 72 31 / 46 32 34

06.11.2005 um 17 Uhr                                   
FITZ Zentrum für Figurentheater
Eberhardstrasse 61
Kulturareal "Unterm Turm"
D-70173 Stuttgart

Menschen, die von Elite- wie Provinztheater genug haben und es eventuell zulassen, dass ihre Seele berührt wird, mögen sich an diesen Terminen mal nichts anderes vornehmen!!!

KulturNews I: Royal Palace, Kirrwiller

In der lauschigen (manche sagen: dschungelartig-dämpfigen) Oberrheinischen Tiefebene gibt es linksrheinisch, also im Elsass, ein Stück Paris. Nämlich den Royal Palace – mit seiner Revueshow, die inzwischen nach Besuchern nur noch Moulin Rouge und dem Lido den Vortritt lassen muss.

Was gibt es zu sehen? Dressierte Affen, die mit ihrem "Herrchen" zusammen joglieren. Unglaubliche Muskelkraft und Anmut in einer Trapeznummer. Tanzeinlagen mit vielen Tänzern und Tänzerinnen. Und Zaubernummern! Und verrückte Brasilianer, die mit vier Motorrädern in einem Kugelkäfig von gerade mal 5 Metern Durchmessern herumrasen – ja, alle vier gleichzeitig!

Und vorher ein gutes Essen, natürlich mehrgängig, wie bei unseren Nachbarn üblich. Und lecker!

Das Ganze passt als Betriebs- wie auch Familienausflug, bei uns zum Beispiel:

  • 10:00 Uhr Abfahrt mit dem Bus in Filderstadt
  • 12:30 Uhr Ankunft in Kirrwiller (keine Angst, der Royal Palace ist nicht zu verfehlen), Mittagessen
  • 16:00 Uhr Beginn der Revueshow
  • 18:00 Uhr Ende der Veranstaltung, Heimfahrt
  • 20:30 Uhr zurück in Filderstadt (wenn die A8 nicht gerade renoviert wird)

http://www.royal-palace.com

Das neue Programm startet am 27. August, und ich glaube, ich gehe da mal wieder hin ...

2005-06-23

Willkommen zurück, WorldWide!

Konstantin Klein (der von der sehr großen Orange) ist zurück, mit einem, äh, nicht unbedingt Blog, oder Langform-Blog, oder auch BlogMitOhneTäglichWasReinschreibenMüssen™ (so wie dieses hier) — und mit Dame. Jedenfalls heißt es liquidtext.

Dürfen wir ihn denn jetzt in der Blogosphere willkommen heißen, oder machen Herr Klein und Frau Laurenzo jetzt ihre eigene Sphäre auf und setzen einen neuen Trend? Langstreckenbloggen™, anyone?

2005-05-29

Woher kommst du eigentlich? EAN-Nummer gibt Auskunft

Nach einem c't-Artikel über RFID heute mal in die EAN-Datenbank geschaut, wo eigentlich zu jedem Artikel, der einen Barcode auf sich drauf hat, die Adresse des Herstellers bzw. Importeurs/Vertriebs hinterlegt ist.

Unser Sprudel ist drin.

GLN
ILN
Company
Firma
Address
Adresse
Country
Land
Contact
Ansprechpartner
Telephone
Telefon
FAX
4001325000009aquaRÖMER GmbH & Co. KG
 
Boller Str. 132
73035 Göppingen
DEHerr Munding07161 40385007161 403875

Meine Milch nicht. Muss mich das misstrauisch machen?

Switch: Linux => Windows XP

Der Autor dieses Erfahrungsberichts seiner Migration von Linux nach Windows XP hat eindeutig zu viele Artikel gelesen, in denen professionelle Journalisten ihre Mühen beim Umstieg von Windows nach Linux kolportierten. Er trifft den Tonfall dieser Typen perfekt.

Windows rapidly approaching desktop usability Yes, Firefox, the Thunderbird email suite, GAIM, GIMP, and many other well-regarded open source programs are now available for Windows XP, but each must be downloaded and installed individually. They are not included in the base Windows XP install. This makes no sense. If you pay more for Windows XP than for a typical Linux distribution, shouldn't it come with the same -- or better -- software on its installation CD?

[…] For the moment, though, I advise sticking with Linux unless you have software requirements that can only be met by using the Windows XP operating system, and if you must use Windows XP you should try to get a computer that has it preinstalled rather installing it yourself -- unless you are a hard-core techie/nerd instead of an ordinary user.

Und womit? Mit Recht!


[via vowe.net]

2005-05-28

Geniale Strategie – CDU Offenbarungseid schon jetzt

Auch wenn sie (angeblich) nicht regieren können, strategisches Geschick haben Gerd und "Münte" mit ihrem "Leute, wie wär's mit Neuwahlen?" bewiesen. Die CDU muss ja jetzt sagen, was sie denn, bitteschön, anders machen würde. Und tut dies auch:

Streit um die Steuerreform Das schwarz-gelbe Lager streitet vehement über die Steuerpolitik. Führende CDU-Politiker stellten für den Fall eines Wahlsiegs Pendlerpauschale und Eigenheimzulage zur Disposition und befürworteten eine höhere Mehrwertsteuer.

Wohlgemerkt, das sind Punkte, die die Regierung schon länger ändern wollte, damit aber im Bundesrat gescheitert ist.

Nachdem die Opposition nun eingeräumt hat, dass diese Maßnahmen gar nicht so schlecht sind, da könnte der Kanzler doch die Neuwahlen absagen – offensichtlich hat er doch jetzt im Budnesrat die Mehrheit für diese Änderungen.

2005-05-26

EuroMampfContest

BitTorrent – es kommt darauf an, was man daraus macht!

Oder auch: Für die einen ist es ein Distributionskanal, für die anderen die größte Bedrohung seit 9/11.

U.S. Jacks Torrent Site Prix Ars Electronica: Sonderpreis für BitTorrent
… what the government is calling the first criminal law enforcement action against BitTorrent users. […] The raids came less than a week after the Motion Picture Association of America publicly slammed BitTorrent for accelerating the spread of a pirated copy of Revenge of the Sith. … Das "genial einfache Prinzip" der Superdistribution von BitTorrent würde "Künstlern auf gemeinschaftliche Art und Weise helfen, ihre Arbeit auch weiterhin im Sinne der 'free software'-Idee zur Verfügung stellen zu können".

What is BitTorrent?

BitTorrent is a free speech tool.

BitTorrent gives you the same freedom to publish previously enjoyed by only a select few with special equipment and lots of money. ("Freedom of the press is limited to those who own one" -- journalist A.J. Liebling.)

Worum es geht? Um die Freiheit Profite zu machen (StarWars, Film- & Musikindustrie), um die Freiheit (lies: technische Möglichkeit) Kunstwerke zu verteilen (Ars Electronica), um die Freiheit (lies: ethische Möglichkeit), mit dem persönlichen Computer Dinge zu tun, die einem persönlich gefallen – auch widerrechtliche.

Die Film- & Musikindustrie ist im Augenblick der Meinung, widerrechtliches schon in den Ansätzen bekämpfen zu dürfen. Eine Art "Minority Report" PreCrimeUnit. "Er hat ans Raubkopieren gedacht – sofort verhaften!"

Auch Windows Longhorn wird wahrscheinlich mit einer PreCrime-Funktion ausgestattet sein, die es ein für alle mal verhindert, dass der Benutzer etwas verbotenes tut.

Das aber selbstverständlich nur, bis findige Leute entweder den einen Fehler in der Software-Schicht namens NGSCB (Next Generation Secure Computing Base) entdecken. Oder der Markt (das sind im Zweifel Sie, verehrter Leser!) einfach kein Longhorn kaufen, sondern bei Windows XP oder gar Windows 2000 bleiben. Oder mal Linux installieren. Oder sich einen Mac kaufen (wobei man sich beim Film-affinen Steven Jobs nicht sicher sein kann, dass er uns auch einen Kopierschutz auf's Auge drückt).

Leider greift dieses PreCrime-Gehabe immer weiter um sich. Die Umkehr der Beweislast steht kurz bevor. "Beweisen Sie uns, dass Sie

  • nicht zu schnell gefahren sind
  • nicht die Lyrics ihrer Lieblings-CD auswendig gelernt haben (Verstoß gegen das Urheberrecht, wenn Sie den Song ohne Lizenz von der Gema unter der Dusche singen!)
  • nicht zum Randalieren auf die WM wollen (Vorbeuge-Gewahrsam gegen bekannte Fußball-Rowdies.)
  • nicht geklaut haben (Sie heben doch sicher von allem die Rechnung auf, oder?)
  • nicht den X umgebracht haben" (Wir haben da Gene am Tatort gefunden, die den Ihren verdammt ähnlich sehen!)

Das werden lustige Zeiten!

Klare Ansage

Impressum: Anderen Weblogs entnehme ich, daß in Deutschland eine gesetzlich vorgesehene Anbieterkennzeichnungspflicht (§6 MDStV) für Internetseiten existiert.

Darauf pfeife ich.

siebenviertel.com muss ich dringend öfter lesen!

Laut-hals beklagte Talent-Verschwendung der Zimmer

laut.de schreibt sich einiges an Frust von der Seele. Warum , warum nur, gibt sich Joana Zimmer mit ihrer tollen Stimme und ihrem Jazz-Hintergrund für "belanglosen Chartsmüll" her?

Joana Zimmer: My Innermost (CD-Kritik): Wer zum Henker ist eigentlich dafür verantwortlich, dass ein Talent nach dem anderen auf dem kreativen Friedhof landet, nur weil irgendwelche Manager meinen, sie müssten international gültigen Standards nachhecheln, die zwar kurzfristig Erfolg versprechen, dafür aber ungefähr so aufregend sind wie ein Hundehaufen im englischen Regen? Nebenbei: Celine Dion hat fertig. Von dieser Frau kommt nichts mehr. Deshalb auch ihr Rückzug nach Las Vegas.

Nachdem aber laut.de in Joanas Biographie ihre Zielstrebigkeit hervorhebt, und wir einfach mal davon ausgehen, dass es eben nicht ihr Ziel ist, "belanglosen Chartsmüll" zu machen, ist unsere Theorie, dass sie jetzt ein oder zwei "böse Musikindustrie"-konforme Alben macht, und vom eingenommenen Geld dann ihre richtige Musik finanziert. Unterdessen hören wir ihr halt bei ihren chartskonformen Singübungen zu.

Es gibt definitiv Schlechteres. Zum Beispiel der Schlumpf-Refrain von Akon's "Lonely".

Übrigens, als ich "Ghetto Gospel" von 2Pac das erste Mal hörte, dachte ich, "Nanu, singt da einer von der Kelly Family mit?" — Aber nein, es ist Sir Elton John. Na, dann ist ja gut!

2005-05-22

CatContent zur Beruhigung

Nach diesem "gechichtlich" aufregenden Abend noch zwei Katzenbilder zur Beruhigung:

Kater Simba auf dem Tisch
Hier sitzt Simba verbotenerweise auf dem Tisch. Natürlich stört ihn das nicht. Schließlich gelten für Katzen höchstens Naturgesetze.

Kater Simba beim SleepStretching
Und hier haben wir Simba beim Erfinden einer zukunftsträchtigen Sportart aufgenommen, es handelt sich um SleepStretching — «Fit werden im Schlaf»

Gute Nacht und viel Spass beim Training!

Schockwellenreiter: Wozu RSS?

Und abseits des politischen Getöse kümmert sich der Schockwellenreiter um die Fortbildung der Bloggenden Massen.

Wozu RSS? RSS ist vielmehr Teil der Bemühungen, dem mit dem Wachsen des Webs ebenfalls wachsendem »Information Overflow« Herr zu werden, und ein Format zu schaffen, Webinhalte verständlich für Maschinen und Menschen aufzubereiten.

Wie sagt Herr Kantel immer so schön? Lesebefehl!

Präzisions-Politik-Plogger

Wau! Die deutsc hen Blogger sind ja garnicht allesamt apolitisch (wie ich es beim Blättern in blogg.de immer vermutet habe). Allerdings bedarf es einer Richtigstellung:

me, myself & I schreibt: Jetzt wird kein Bundesland mehr von der SPD regiert.

Ganz Gallien? Nein,

  • Berlin: rot/rot
  • Brandenburg: rot/schwarz
  • Bremen: rot/schwarz
  • Rheinland-Pfalz: rot/gelb

Das Problem der Bundesregierung ist halt, dass keine dieser Koalitionen der Regierungskoalition entspricht – und sich die Länder dann neutral verhalten. Die CDU/FDP geführten Länder stimmen dagegen und dann fällt das Gesetz halt durch.

Diesem Kollegen können wir uns allerdings anschließen:

Wir schreiben deute Geschichte: Es wird sehr spannend zu sein zu sehen, wie die Masse der Wähler, die Unfaehigkeit der CDU, Deutschland auf einen besseren Weg als die SPD zu bringen, verarbeiten wird. Auch ein CDU Kanzler(-in) kann keine 5 Millionen Arbeitslosen von heute auf morgen nichtig machen, wer das noch glaubt ist ein Träumer.

Das ist richtig. Man muss aber auch die psychologischen Aspekte sehen: Nachdem wir Deutschen nun mal davon überzeugt sind, im Jammertal zu sitzen, braucht es irgendetwas, damit die Mehrzahl der Mitmenschen wieder den Kopf aus dem Sand nehmen. Wirtschaftlicher Aufschwung entsteht in erster Linie dadurch, dass die Mehrzahl von Verbrauchern wie Unternehmern an einen Aufschwung (vulgo: bessere Zeiten) glaubt: Dann wird konsumiert und investiert.

Wenn die – vermutlich bevorstehende – mutige Selbstentmachtung der SPD dazu führt, dass der langersehnte Ruck durch's Land geht, dürfen wir den Sozis wiedermal dazu gratulieren, dass sie im Zweifel eher an's Land als an sich denken!

Dagegen halten wir diese These für "Kind mit dem Bade ausgießen"

Demokratie und Alltag: In den Geschichtsbüchern wird einst nicht nur stehen, daß mit dem heutige Wahlergebnis in NRW der Anfang vom Ende des Projekts Rot-Grün offenbar geworden sei. Diese Wahl, so wird es heißen, sei ohnehin keine mehr gewesen. Und die kommende Bundestagswahl wird wie die letzte in der Weimarer Republik in die Geschichte eingehen: als Ermächtigungswahl.

Dem Kollegen sei zur Beruhigung ans Herz gelegt, dass es schon früher Perioden gab, in denen Bundesregierung und Bundesrat die gleiche Machtkonstellation hatten. Das mischt sich wieder durch, sobald die neue Regierung den ersten Glanz eingebüßt, drastische Sparmaßnahmen bei den kleinen Leuten eingeführt und auf andere Art Mitmenschen Verdruss beschert hat. Dann konvertiert der "Bundestrend" das ein oder andere Bundesland wieder zu den Sozis und der Reigen beginnt von vorne.

Wenn wir Glück haben, wurden aber in der Zwischenzeit tatsächlich ein paar Dinge erledigt.

Figurentheater

Die Web-Site von Figurentheater Alice Therese Böhm ist online!

Wir waren Anfang April in einer Aufführung von "Muschelkalk – Die Liebe des Joachim Ringelnatz", in dem die Schau- und Puppenspielerin Alice Therese Böhm in wechselnden Rollen Marionetten von Ringelnatz (Ringelnass = Seepferdchen) und Muschelkalk (seiner Geliebten) führt und selbst in die Rolle einer Hausfrau schlüpft, die auf dem Dachboden beim Wäscheaufhängen Briefe der Liebenden aneinander findet und liest.

Die Puppen werden von Frau Böhm selbst entworfen und gebaut; sie sind gleichzeitig liebevoll und charakteristisch. Das Theaterstück selbst ist aus Brieffragmenten und Gedichten gewoben, und entfaltet durch die Präsenz von Frau Böhm und auch die live gespielte Musik von Ulrich Beck eine zauberhafte Schönheit.

Ich hätte den weisen, frechen Reimen von Ringelnatz noch stundenlang zusehen und zuhören können und möchte jedem, der ein sehr persönliches Verhältnis zu einem Theaterstück entwickeln möchte, empfehlen, die nächste Chance zu nutzen, dieses Kleinod der darstellenden Kunst zu sehen!

Vertrauensfrage

Die SPD hat die Wahlen in NRW verloren und auf Bundesebene die Jokerkarte gezückt: Müntefering kündigt an, dass im Herbst Neuwahlen zum Bundestag stattfinden werden.

Wie funktioniert das? Nun, der Kanzler stellt im Parlament die Vertrauensfrage, die normalerweise von den Regierungsparteien mit einem einstimmigen "Wir stehen alle hinter dir, Gerd!" beantwortet wird. In diesem Fall allerdings werden vorher Absprachen getroffen, dass man eben nicht "Ja" zu Schröder sagt. Dann steht der Kanzler ohne Parlamentsmehrheit da und kann zum Bundespräsidenten gehen und ihn bitten, den Bundestag aufzulösen.

Aus der Weimarer Republik hat man unter anderem gelernt, dass es nicht gut ist, wenn der Bundestag sich selbst so mir nichts dir nichts auflösen kann. Das Fehlen dieses Selbstauflösungsrechts zwingt die Parteien, auch bei schwierigen Wahlergebnissen eine Regierung auf die Beine zu stellen, und diese möglichst über die gesamte Legislaturperiode hinweg aufrecht zu erhalten. Ansonsten könnte man ja bei jeder Meinungsverschiedenheit das Volk erneut an die Urnen rufen, was zu einer gewissen Wahlmüdigkeit und Radikalisierung führte.

Die andere Möglichkeit, den Kanzler während einer Wahlperiode abzulösen, ist das Konstruktive Misstrauensvotum, bei dem die Opposition das Parlament auffordert, dem amtierenden Bundeskanzler das Misstrauen auszusprechen, in dem es dem Oppositionskandidaten das Vertrauen ausspricht. Im gleichen Atemzug wird dann also der alte Kanzler abgewählt und ein neuer Kanzler gewählt. Verfügte die Opposition also über genügend Überläufer aus dem Regierungs-Lager (wie das 1982 beim Wechsel von Schmidt zu Kohl war), könnten wir schon Morgen eine "Bundes-Angie" haben.

Was ist von der Entscheidung an sich zu halten?

Zum einen gehört einiges an Courage dazu, nach einer verlorenen Wahl zu sagen: "He, wollt ihr uns überhaupt noch?!". Zum anderen könnte man auch sagen, die Sozis haben einen Plan gemacht, wie sie sich aus der Affäre ziehen können. Sollten SPD und Gründe die vorgezogenen Wahlen gewinnen, haben sie eigentlich nichts gewonnen, denn ihnen steht weiterhin ein "feindlicher" Bundesrat gegenüber (die Eigenheimzulage wäre auf weitere vier Jahre hinaus gerettet). Verlieren sie die Wahl, haben sie nicht anderes gewonnen, als nicht mehr in der Verantwortung zu stehen und den anderen dabei zuzusehen, wie sie es "auch nicht besser" machen.

Taktisch hat das ganze noch den Charme, dass nun eventuell in der Union der Kandidatenstreit neu losgeht. Ob Angela Merkel wirklich stark genug ist, den Bayern im Zaum zu halten? Einen Herrn Rüttgers schlagen jedenfalls beide an Ausstrahlung.

2005-05-20

AOL kündigen

Über die Schwierigkeiten AOL wieder loszuwerden. Samt einigen Einblicken in das amerikanische Bankenwesen.

It's Hard to Say Goodbye to AOL: They talked for 20 minutes and eventually refused to cancel the service but gave her two months 'free.' I called the next month and clearly told them we did not want the service and to cancel it, and then I wrote them a letter. They again refused to outright cancel it, but I figured I was OK, with the letter on file.

Als ich damals telefonisch AOL kündigte, wollte man mir auch Freistunden und anderes geben, aber ich habe es geschafft, da raus zu kommen. Ich fürchte, mir steht dieses zweifelhafte Vergnügen demnächst noch einmal bevor. Freunde haben DSL bestellt (nicht bei AOL) und werden wohl ihre AOL-Accounts kündigen. Mal sehen, wie lange das braucht.

[via cafeconleche]

Hoffnung nach Pisa

Du kannst nicht schraiben?Für die schriftlose Gesellschaft hat jetzt.de den Traumjob.

Fälschungssichere Gorillaz

Damon Albarn in der »Süddeutschen&aquo; über das neue Album der Gorillaz, die Befreiung, £25.000.000 zurückzugeben und die Musikindustrie.

"Es ist alles so furchtbar deprimierend hier" Albarn: Ich finde es übrigens interessant, dass es bislang keine Gorillaz-Kopie gibt. Wenn etwas so erfolgreich ist wie unsere erste Platte, erfindet die Musikindustrie normalerweise immer gleich haufenweise Nachahmerprodukte. Aber es war offenbar etwas zu kompliziert, was wir uns ausgedacht haben, um es einfach nachmachen zu können.

Öhm, ist das die gleiche Musikindustrie, die so ein großes Problem damit hat, wenn wir unsere Kopien selber machen?

Nachtisch zuerst!

Eigentlich suche ich ja nach einem russischen Nachtisch. Aber dieser Merkspruch ist allein schon einen Link wert:

Zuerst Nachtisch:

Das Leben ist unsicher, iss den Nachtisch zuerst!

2005-05-17

DVB-S: Not Primetime-TV

Die c't hat in ihrer aktuellen Ausgabe (11/05) das Angebot an DVB-S-Karten (für's digitale Sat-Fernsehen am PC) unter die Lupe genommen – und war ähnlich begeistert wie ich nach meinem Selbstversuch. Karten und Software haben Macken und mucken derart! Fernsehen hätte sich nie zum Breitensport entwickelt, wenn die Wohnzimmer-Geräte sich so aufführten!

Treiber, die Windows zum Absturz bringen. Migelieferte Software, die veraltet ist. Basisfeatures wie Timeshift, die durch Abwesenheit glänzen. Fehl-Steuerung der Satelliten-Anlage inklusive. So meine Kurzfassung. Das Fazit der c't liest sich nicht ganz so vernichtend, ist aber auch kein Ruhmesblatt für die Hersteller.

DVB-S ist ja nun keine junge Technologie mehr. Meiner Meinung nach aber von vorne bis hinten verhunzt. Das fängt damit an, dass jedes Gerät seine eigene Leitung zur Antenne benötigt, und für jeden Satelliten eine eigene. Also 2 Fernseher im Haus, die Astra und einen anderen Sat sehen wollen, bedeuten "schielende" Montage der "Tonabnehmer" (LNB), und davon jeweils ein "Twin" (Doppelkopf) pro Satellit. Und dann mit vier Kabeln durch die Mauer und in die einzelnen Zimmer. Mit mehr Fernsehern muss dann schon ein Mutiswitch her. Den muss dann jeder einzelne Receiver aber auch richtig ansteuern, sonst schaltet der eine Empfänger den anderen um oder aus. (Alles schon erlebt.)

Ich hatte zunächst eine TwinHan PCI-Karte, die hat aber nie länger als 3 Minuten durchgehalten – wenn sie überhaupt mal einen Kanal gelockt hat! Mit der TechniSat SkyStar USB war es netter, die hat nicht rumgezickt und brav über den USB-Bus Bild und Ton geliefert. Erträglich war's, Begeisterung ist keine aufgekommen.

Aufnehmen über die SkyStar war möglich, aber mit erheblichen Nacharbeiten verbunden. Weil der digitale Datenstrom auf Fehlerkorrektur und Übertragungssicherheit ausgelegt ist, sind Ton und Bild nicht synchron, sondern leicht versetzt im Stream. Die TV-Decoder synchronisieren das während der Wiedergabe. Schaffen es aber nicht, dass auch für eine Aufzeichnung gleich zu machen (oder ich war zu blöd, die Sache korrekt zu konfigurieren, oder alternativ zu blöd, mir aus den drei Dutzend Shareware-Projekten das passende rauszusuchen). In der Folge heißt das, dass ein Film, der auf einer DVD archiviert werden soll, zunächst ge-demultiplext und dann neu – diesmal tatsächlich synchron – gemultiplext werden muss. Und dann noch möglichst ohne Rekodierung (schließlich kommt vom Satellit schon eine Art MPEG-2) zu einem Film zusammengerechnet werden. Dann kann man noch Stunden damit verbringen, ein einigermaßen gut aussehendes DVD-Menü zu gestalten und "schon" kann man den Film brennen!

Das Ganze benötigt irgendwas zwischen 3 und 10 verschiedenen Programmen, die erstmal gefunden und verstanden sein wollen — die sprichwörtliche Programmierung eines Video-Rekorders ist Leichtes dagegen! Zeitaufwand lag bei mir beim Vierfachen der Filmlänge, also 3 Stunden für einen 45 Minuten Mitschnitt – wobei ich mir wirklich Mühe mit allem gegeben habe. M.a.W. ein bißchen weniger perfekt spart wahrscheinlich die Hälfte der Zeit, aber Videos sind halt immer gleich ein paar Gigabyte, und da dauert alles etwas l-ä-n-g-e-r.

c't mutmaßt, da sich seit dem letzten Test in Sachen Stabiliät und User Experience nichts bewegt hat, dass sich die Hersteller auf DVB-T (digitaler Fernsehfunk vom guten alten Sendemasten auf dem nächsten Hügel) konzentrieren. Das wäre schön, da würde ich ja eventuell nochmal einen Selbstversuch wagen. Wenn's schlußendlich auch im Südwesten soweit ist.

Kleine Meckerei am Rande: PC-User haben wenigstens die Wahl der Qual und dazu noch von billig bis erträglich. Mac-User haben keine Wahl, es gibt nur einen Anbieter, der sich seiner herausragenden Stellung wohl bewußt ist. Ach, Mr. Jobs, Steve, bitte, ein iWatchTV™ oder ein iWantMyMTV™ – ob das wohl möglich wäre, im "Age of HD"?

2005-05-16

CatContent: Gast-Katze

Und wieder verwässert jemand die notleidende deutsche Blogging-Szene mit einem Katzenbild!

Grisou im Schrank

Grisou ist unsere Gastkatze über Pfingsten — und sehr sprungfreudig. Das Schrankfach, das sie sich ausgesucht hat, ist immerhin in 1,60m Höhe, nicht über andere Möbelstücke zu erreichen, und die Hemden darunter sehen auch noch in Ordnung aus.

Aufreger 2: Europäischer Haftbefehl

Udo Vetter (den ich neulich, glaube ich, mit einem 0:20-Statement auf big.fm gehört habe) schreibt zum europäischen Haftbefehl, der die Auslieferung der eigenen Staatsbürger an andere europäische Länder ermöglicht:

NACH RIGA Wenn demnächst ein spanischer, slowenischer oder litauischer Untersuchungsrichter die strafrechtliche Verantwortung in einer deutschen Firmen- oder Konzernzentrale vermutet, kann das auch für deutsche (Top)-Manager einen plötzlichen Umzug ins Untersuchungsgefängnis von Madrid, Ljubljana oder Riga bedeuten.

Das mag der Lobby entgangen sein. Müssen wir uns jetzt davor fürchten, wegen des sprichwörtlichen unbezahlten Strafzettels nach [Lieblingsurlaubsland nach Wahl einsetzen] ausgeliefert zu werden? Fällt das schon unter "Kraftfahrzeugkriminalität"? Organisiert die Rückreise der ADAC oder die Rechtsschutzversicherung?

Aufreger 1: Datenschutz

Dr. Thilo Weichert zu den kommenden(?) biometrischen Pässen und dem allgemeinen Umgang mit Bürgerdaten. In der aktuellen c't, aber – Danke an den Heise Verlag – auch online:

Angriff auf den Datenschutz?: Die Fragen des Ob und des Wie solcher Ausweise sind nicht rein technischer Natur. Sie berühren vielmehr den Kern der Aufgaben des obersten Datenschützers: den Schutz des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung. Ohne Not demonstrierte der Innenminister blanke Nerven: Nicht die Sicherheit steht auf dem Spiel, sondern ein verfassungsmäßiges Grundrecht, das dem für den Schutz unserer Verfassung zuständigen Minister am Herzen liegen müsste.

[aus dem Fazit:] Die Technik ist bisher nur wenig erprobt, zu wenig, um schon in einem bevölkerungsweiten Massenverfahren eingesetzt zu werden. Hochgefährlich ist der Medienwechsel bei der Ausweiskontrolle, der zum Aufbau von bevölkerungsweiten Datenbanken führen kann, die für andere als die ursprünglichen Zwecke genutzt werden.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Man beachte den Konjunktiv.

2005-05-15

Meta: Sanftes Facelifting

Mit einem herzlichen Dank an die Kollegen von Glish möchte ich ein sanftes Facelifting dieser Publikation für heute abschließen. Ich habe den CSS-Code entrümpelt und nach den Code-Beispielen das zweispaltige Layout aufgeräumt und die Seite zentriert.

Jetzt hätte ich noch gerne, dass Rahmen auf der rechten Seite sich auf die rechte Seite beschränken (bisher liefen sie über die ganze Seite), und dann werde ich das CSS als externe Datei anlegen, so dass es nicht bei jedem Aufruf mitkommt.

Update: Das mit den Rahmen rechts funktioniert auch weiterhin nicht. Ist aber auch nicht so wichtig. Schimpfen muss ich das Programm "Simple CSS", das einige Style-Definitionen nicht bzw. falsch importiert hat, z.B. das als CSS-Hintergrund realisierte Titelbild oder der h6-Stil, der einmal allgemein und einmal hierarchisch definiert war. Das darf passieren, das Programm sollte dann aber nicht sagen, dass der Import erfolgreich war, sondern auf Fehler hinweisen!

Im Safari – übrigens – rollt das Hintergrundbild (oben, hinter inpcblog) äußerst cool von oben rein. Wenn das mal nicht das endgültige Argument ist, sich endlich einen Mac zu kaufen!

2005-05-10

Tipp: Recycled Knowledge

Gebe hier eine Empfehlung von Tim Bray weiter: Recycled Knowledge. Wer sich hier einliest, merkt mal wieder, was er alles noch nicht weiß.

2005-05-09

Und jetzt sind wir alle gemeinsam Deutschland

Weil wir gerade so schön am AnDerWeltVerzweifeln™ sind, kommt jetzt noch eine neue Kampagne der Bundesregierung. Der supatyp hat den scoop:

supatyp is gezz deutschland Die beiden Hamburger Agenturen Jung von Matt und Kemper Trautmann entwickeln gemeinsam eine Mutmacher-Kampagne für Deutschland. Der Auftritt steht unter dem Claim 'Du bist Deutschland'

Und den Titelsong singt bitte, bitte Dieter Bohlen vor einem Mediamarkt

Auch it&w und der Schockwellenreiter regen sich schon auf.

Ein € für China

Der "Father of the Euro" ( andere haben für sowas den "Google des Tages") ist auf Reisen, diesmal beglückt er China:

2008 Best Time for Convertible Yuan: Euro Father The year China hosts the Olympic Games, 2008, will be the best time to make Renminbi convertible, Nobel Economics laureate and "Father of the Euro", Robert Mundell, said in Shanghai during his visit in China. He expressed his confidence in the coming of a common currency for Asia. He believed the RMB was a currency of great potential, but inconvertibility was its biggest weakness.

Die Karawane bellt, die Heuschrecke zieht weiter?

Der Euro — Fessel der Politik

Es wird uns ja bei jeder Gelegenheit erklärt, wie sehr unsere Politiker den €uro gefährden. Wie sehr der Euro die Politik gefährdet, hört man seltener:

Known in Europe as "Father of the Euro" in the USA [Bob Mundell] is known for another conception, "supply-side economics" or "Reaganomics". […] but as Mundell told me bluntly, the euro serves a greater political agenda: "It puts monetary policy out of the reach of politicans [and this] forces fiscal discipline on the politicans as well."[…] Lacking the ability to cut interest rates or increase spending during a recession, nations will have no means of adding new jobs but by begging for corporate investment through a dog-eat-dog competition to reduce taxes and eliminate rules.
Greg Palast, The Best Democracy Money Can Buy, p.313

Kommt das noch irgendjemand bekannt vor?

2005-05-03

Sun.Com Re-Design

Das könnte interessant werden: Einer der Menschen hinter dem Web-Auftritt von Sun bloggt über die Umstellung des kompletten Site-Konglomerats. Die Einträge sind sehr visuell gehalten, die Screenshots von den einzelnen Sites nur mit kurzen Kommentaren ausgestattet. Unter anderem eine vergleichende Studie verschiedener Optionen, Hardware ins rechte Licht zu rücken. Werd' ich im Auge behalten.

[via ongoing]

Kopf aus dem Sand, lohnt sich?

Ja wie jetzt? Im Zeitalter der Kapitalismuskritik wird das "Meistern betrieblicher Herausforderungen" mit einem Geldpreis gefördert? Nur deswegen wurden wohl noch nicht alle Arbeitsplätze gestrichen – der Unternehmer rechnet mit einem Preis!

Ironie beiseite, die Idee klingt so gut, dass ich hiermit darauf verlinke und allen Teilnehmern ein "Viel Erfolg" hinterherrufe. Vielleicht trifft es ja einen Neu-Unternehmer mit einer guten Idee, für die er noch ein paar € braucht.

Gesucht: Deutschlands Mutmacher 2005 : Sie sind ein erfolgreicher Unternehmer? Mit guten Ideen oder kluger Geschäftsführung haben Sie betriebliche Herausforderungen gemeistert? Dann freuen wir uns auf Ihre Erfolgsgeschichte. Den Siegern winken insgesamt mehr als 50.000 Euro.

Und weil der Tiger von Apple so brav installiert hat, gibt's jetzt keine bissige Bemerkung hinterher.

ClassLoader.getResource() in a Tomcat instance

If you happen to run a setup with multiple Tomcat instances and you're wanting to load a resource from the shared/classes directory:

  • Create the shared/classes directory within the instance's own directory, alongside your webapps-dir.
  • Now you can use Thread.currentThread().getContextClassLoader().getResource() to access all files in there.

It just took me two hours to figure out the obvious (in hindsight): shared/ is by no means shared by all the instances of the same CATALINA_HOME — it's one shared/ per instance. I think I'll have this tatoo'd on some bodypart.

Lest I forget: A really nice explanation on setting up multiple tomcat instances is Codesta's Installing Tomcat on Apache . Sadly so, they miss the shared-directory!!! And what to think about Tomcat's own documentation, a quip from "Rusty" Harold comes to mind: "… the documentation ranges from poor to actively misleading …" (5. July 2004)

2005-04-30

It's the Platform, Stupid?

In den letzten Tagen sind zwei fachlich fundierte Artikel von Entwicklern herausgekommen, die sich mit dem "Krieg des Tages" befassen. Da in der binären Welt der Computer man sich ja noch nie auf ein Bestes einigen konnte, besteht in der Java-GUI-Gemeinde nun der Konflikt zwischen AWT/Swing auf der einen und SWT/JFace auf der anderen.

In seinem mit dem schönen Titel "SWT Happens" bedachten Text argumentiert "Mr. Ed", dass Eclipse mit seinem Ansatz, die jeweils nativen GUI-Elemente (Widgets) der zugrundeliegenden Plattform zu verwenden, sich einen Wartungsalbtraum aufgebürdet hat. Das SWT muss die Ansteuerung der jeweiligen Fenster-Plattform (Windows, X-Window/GTK, Motif, Mac OS X) komplett plattform-abhängig implementieren. Nach oben, im SWT selbst, stehen dann plattform-übergreifend nur jene GUI-Elemente zur Verfügung, die auf allen Plattformen verfügbar sind. Allerdings mit Ausnahmen: Eine Baumansicht, wie die Ordnerstruktur im linken Fenster eines Windows-Explorers, steht auf vielen Plattformen nicht nativ zur Verfügung. Die Anwendungsbereiche für diese Darstellung sind aber so viele und die Anwender an diese Darstellungsweise so gewöhnt, dass niemand darauf verzichten möchte. Daher werden solche Widgets in Eclipse plattform-übergreifend programmiert.

Bei Eclipse/SWT ist das die Ausnahme. Um solchen Dingen generell aus dem Weg zu gehen und Anwendungen sozusagen die GUI-Maximalausprägung bieten zu können, greift Sun's AWT/Swing garnicht auf native Elemente zurück, sondern läßt sich nur eine weiße Leinwand bereitstellen (die gibt's überall) und malt alle Widgets selbst.

Die Kritik von "Mr. Ed" bezieht sich hauptsächlich darauf, dass der SWT-Code nicht frei von Fehlern ist, und wegen der Unterstützung so divergenter Plattformen wie Windows und Motif auch gar nicht sein kann. Er konstatiert, dass seine Produktivität wegen dieser Fehlersuche unter SWT deutlich gelitten hat.

Die Gegenseite in Form von Amin Ahmad's Swing vs. SWT? geht nicht auf die Low-Level-Aspekte ein, also die Schwierigkeit, ein GUI-Toolkit über mehrere Plattformen hinweg konsistent und in den wesentlichen Funktionen fehlerfrei zu halten. Stattdessen hebt Ahamd auf den Produktivitätsaspekt ab:

Sein Argument ist, dass man SWT/JFace als Basis-Bibliotheken nicht mit AWT/Swing vergleichen darf, sondern die Eclipse-Plattform und ihre Plug-Ins in den Vergleich einbeziehen muss, weil - so Ahmad - in der Eclipse-Plattform schon viele der Probleme umgangen oder gelöst sind, die in der SWT-Infrastruktur existieren. Entwickler sollten sich von den Low-Level-Aspekten fernhalten und auf dem Funktionsangebot von Eclipse aufsetzen.

Auch "Mr. Ed" nimmt Eclipse in seine Betrachtung auf, kommt allerdings zu einem anderen Ergebnis als Mr. Ahmad. Er sagt, dass er keine Probleme sieht, Eclipse-ähnliche Projekte auf der Eclipse-Grundlage abzuwickeln. Je weiter aber die Ziel-Applikation sich von der Grundidee hinter Eclipse, einer Entwicklungsumgebung, unterscheidet, desto weniger Unterstützung findet man in Plattform und Plug-Ins. Und dann treten die Probleme in der Infrastruktur wieder mehr zu Tage.


Wer gerade die Umsetzung einer Java-GUI-Applikation plant und noch nicht weiß, ob er auf Eclipse oder Swing aufsetzen soll, wird von der Lektüre dieser Artikel, der darin genannten Referenzen und zum Teil auch den Kommentaren der Leser, nützliche Einsichten gewinnen und Hinweise finden, welche Funktionen seiner Anwendung er besser mit Proof-of-Concepts vorab absichert.

2005-04-26

Benzin wird nie mehr billiger?

Telepolis fasst den Stand der Dinge in Sachen Öl, Preis und Reserven zusammen. Wie es aussieht ist die Zeit des billigen Öls vorbei. Wenn die OPEC mehr fördern könnte, würde sie das bei gegenwärtigen Preisen sehr wahrscheinlich tun. Aber für mehr Öl braucht man auch mehr Tanker (gibt's grad nicht und lassen sich auch nicht über Nacht zusammenschweißen) und mehr Raffinerien (gibt's auch nur selten bei ALDI). Und die Frage, wieviel denn noch im Boden ist, hat auch mehrere unpräzise Antworten, z.B. diese:

Telepolis: Peak Oil : [D]ie OPEC-Länder [haben sich] ihre Reserven in den 1980ern über Nacht erhöht, weil die Produktionsmenge auf der Menge der Reserven basierte. Wollte man also mehr verkaufen, musste man mehr haben. Hier gibt es mithin einen Trend dazu, die Reserven nach oben zu verfälschen. Demnach hätten wir also viel weniger Öl, als wir glauben.

Also, statt durch die Gegend düsen, lieber mehr am Solarzellen-versorgten Notebook bloggen!

Selten im Bild: TCP/IP-Stack

TCP/IP-Stack

Meistens unbeachtetes Kernstück unserer häuslichen IP-Infrastruktur (von oben nach unten):

  • Ethernet Switch
  • IP-Router
  • DSL-Modem

Und egal, wo im Haus man sich anstöpselt, überall hat's Internet. Und dank Router dazwischen auch einigermaßen sicher!

Schandmännchen

Wegen solcher Kommentare gehört das Schandmännchen eingesperrt in die Handbibliothek!

Schandmännchen – Die Satireseite : Allerdings war [Eckart von Klaeden] anschließend verdammt enttäuscht, als er erfuhr, dass nicht genügend Leute bei Phoenix angerufen hatten, um Fischer aus dem Big- Brother- Container rauszuwählen.

entdeckt durch it&w

2005-04-22

Grrr!!! Legal, bitte!!!

Thema des Tages: Ein Kollege hat mich gebeten, für ihn ein Notebook bei ebay zu ersteigern. Da es nur für Schreibarbeiten genutzt werden soll, ist die Ausstattung ziemlich egal, nur Office sollte dabei sein. Also, such ich halt bei ebay nach "Notebook MS Office" — allerdings steht bei 90% der Angebote irgendwas verklemmtes hinter "MS Office". Auswahl? Bitte!

  • Größtenteils harmlos: MS Office 2003 latest Edition Installed no CD
    Aha, aber mit Lizenz?
  • Unscharf:MS Office Professional Update
    "Update" von was? Einer Raubkopie?
  • Üblich: Bereits installiert Windows 98 […] sowie MS-Office 2000
    Installiert schon, aber lizenziert?
  • Eingebaute Wertsteigerung: MS Office 2000 prof. (bleibt auf Festplatte; ich weise darauf hin, dass der Käufer laut Gesetz verpflichtet ist, die SW zu entfernen!) - Wert: ca. 600 Euro
    Das ist schön, da wird dem, was ich im Falle einer Ersteigerung zu löschen (vulgo wegzuwerfen) habe, auch noch ein Preis aufgeklebt und damit der "gefühlte" Wert des Notebook in die Höhe geschraubt!

Liebe Leute, das mag ich nicht! Ich will nun mal legale Software (haltet mich für veraltet). Ihr verunstaltet die Such-Ergebnisse! Nach was soll ich denn suchen, wenn ich eine Office-Version mit Lizenz suche? "Ehrlicher Trottel sucht Notebook mit lizenzierter Version von MS Office"? Schon verstanden!

Alle Zitate entstammen aktuellen ebay-Angeboten. Links unterbleiben "to protect the guilty". (Wollte ich schon immer mal schreiben.) Und wer ein kostenloses Office sucht, der nehme doch bitte einfach OpenOffice!

Und nein, ich will jetzt nichts über die Ungerechtigkeit hören, Bill Gates Millionen hinterherzuwerfen, und auch nichts über das moralische Recht auf "Privatkopie" eines MS Office.

2005-04-21

ongoing · Blogging Client Round-up

Vor ein paar Tagen hatte ich ja meinen Unmut über den Zustand der Blogging-Client-Szene geäußert. Tim Bray hat nun auch nachgeschaut:

ongoing · Blogging Client Round-up: "So here's the situation: the vast majority of bloggers are stuck writing into a browser input field: which pretty well sucks; they're writing with one hand tied behind their backs. A small minority are using tools, just now getting good enough for daily use, which are the product of cottage industries."

Und er wurde fündig, bei Sun selbst. Auf diesen Client werde ich mal ein Auge werfen!

2005-04-20

Habemus alle Tassen im Schrank?

Anlässlich der Wahl des neuen Papstes ist mir sauer aufgestoßen, wie viele Christen und Nicht-Christen die Ansichten des Papstes (d.i. der Kirche) zu Themen wie Schwangerschaftsverhütung, AIDS-Prävention usw. als das Schlimmste Übel der Welt hinstellen – und deshalb sogleich aus der Kirche austreten würden, wenn sie das nicht zur Steuerersparnis schon vor ein paar Jahren getan hätten.

Schaut man sich in der Welt um, sind es tatsächlich die "Schwarzröcke", die z.B. aufstrebende Entwicklungsländer in den Ruin stürzen? Nein, das machen IWF und Weltbank.

Hat der Vatikan in seiner Machtfülle bestimmt, dass keine Kondome nach Afrika geliefert werden? Oder findet sich einfach niemand in der ganzen säkulären westlichen Welt, der die Cent-Beträge dafür aufbringen will?

Ist es die Apotheke des Apostolischen Palasts, die die Patente auf alle Anti-AIDS-Heilmittel des Planeten hält und sich weigert, billige Lizenzen an Hersteller in den Entwicklungsländern zu vergeben? Oder sind es eher "Beseitiger von Handelshemmnissen" wie z.B. das TRIPS-Abkommen, die den armen Kranken einen unbezahlbaren Preis auf die rettende Medizin zwingen?

Ich vermute mal, es hat seinen Grund, warum die Globalisierungskritiker öfter auf den G8-Gipfeln als auf dem Petersplatz demonstrieren gehen!

2005-04-17

Brauche ich eine Blog-Desktop-Anwendung?

Seit ich den Mac habe, ertappe ich mich immer wieder dabei, zwanghaft im Internet nach Anweundgen zu suchen, die ich zu brauchen meine. Gerade heute waren es wieder Desktop-Apps für das Editieren dieses Blogs. Ich habe schon auf dem PC diverses Zeug ausprobiert, einige Zeit den w.bloggar benutzt, aber ich stelle immer wieder fest: Ich brauche das nicht!

Zwar vereinfachen diese Tools das Managen von einzelnen Einträgen, indem sie die manchmal trägen Web-Interfaces durch ein lokales ersetzen und hintenraus nur die Nutzdaten mit dem Server austauschen. Aber wenn es an das Schreiben (oder Korrigieren) eines Eintags geht, machen alle den gleichen Fehler: Unsauberes HTML.

Zugegeben: Diese Seiten sind auch nicht komplett XHTML-konform. Aber der HTML-Code, den ich von Hand schreibe, ist doch wesentlich konformer als alles was ich bisher von den eingebauten Editoren gesehen habe.

Also tippe ich direkt im "Edit HTML"-Fenster von Blogger und bin's zufrieden. (Der "visuelle Editor" von Blogger macht aus der Eingabetaste leider ein <br/> (Zeilenumbruch) statt einen neuen Absatz anzufangen, also </p> für alten Absatz zu und <p> für neuen Absatz auf.) Und solange das so ist, bleibt's bei der Handarbeit!

Prüfen Sie Ihr Netzwerk!

Der Heise Verlag (Macher feiner Computerzeitschriften wie c't) bietet einen neuen Service an, nämlich Nachzuschauen, ob der eigene PC, das eigene Netz von außen sichtbar ist – und wie sehr!

c't-Netzwerkcheck: Im Idealfall sind alle Ports geschlossen oder werden gefiltert; ihr Rechner kann dann von Würmern aus dem Internet nicht attackiert werden. Zeigt der Test offene Ports an, sollten Sie sich vergewissern, dass Sie diese auch tatsächlich benötigen oder sie schließen. Das kann entweder durch Abschalten der zugehörigen Dienste oder durch passende Regeln für eine (Personal) Firewall geschehen.

c't Netzwerkcheck Ergebnis
So schaut mein Router also von außen aus. Alles im grünen Bereich!

2005-04-16

Focus!

Focus ist der Computer-Ausdruck für das Ding auf dem Bildschirm (Dialogbox, Document, …), das gerade das Getippe dessen abbekommt, der vor dem Computer sitzt. Einige Betriebssysteme "klauen" der Anwendung, mit der der Anwender gerade arbeitet, auf regelmäßiger Basis diesen Fokus, um irgendwelche lästigen Nachfragen einzublenden. Das AskTog Bug House hat diese Verachtung des Anwenders in die Liste der 10 Most Persistent Design Bugs aufgenommen.

10 Most Persistent Design Bugs, Bug 10: Focus-stealing: This has happened to me in several areas, including email notification dialogs. My (least) favorite involves downloading a large file over a dialup connection using Internet Explorer. The download might take 30 minutes, so I tend to work on other things while I wait. When the download has completed, Windows pops up a dialog to show you that it is copying the downloaded file from some temporary area to the location where you wanted it. (Why doesn't it download the file there directly?) It helpfully has a Cancel button available (because after waiting 30 minutes for the download, you might very well not want to wait the 10 seconds it would take to copy the file from one place to another). Keyboard focus has been yanked from what I was doing to this dialog box, where anyone without very quick reflexes can accidentally hit the space bar and select Cancel. How nice.

Unter Windows ist das ein sehr verbreitetes Phänomen – für mich ein Hinweis darauf, dass die Designer von Windows und vielen Applikationen keinen Respekt vor dem haben, was der Anwender mit ihren Anwendungen tut, arbeitet, kreiert. Wer will schon gerne beim Finden einer griffigen Formulierung unterbrochen werden?

Als frischer Mac-Konvertit ist mir erst kürzlich aufgefallen, dass ich am Mac entspannter arbeite, eben weil nicht dauernd jemand nach Aufmerksamkeit brüllt! Zum Beispiel lief, während ich den Artikel las und diesen Blog-Eintrag vorbereitet habe, die Systemaktualisierung für Mac OS X 10.3.9. Als sie fertig war, hat sich – obwohl der Mac dringend neu gestartet werden will! (sagt er) – keine Dialogbox in den Vordergrund gedrängt, stattdessen hüpfte das Icon der Software-Aktualisierung kurz. Das ist an der Grenze des Erlaubten. Ich weiß so, dass etwas anliegt, aber ich kann immerhin meinen Blog-Eintrag zu Ende schreiben und mich dann darum kümmern, wenn es mir in den Kram passt!


Und auch die Bugs 1 bis 9 sind natürlich vollkommen zurecht auf der Liste und sollten dringend behoben werden!

2005-04-15

Greg Palast Blog

Wie berichtet, gibt es da diesen unbequemen Journalisten namens Greg Palast, der ein Buch namens "The Best Democracy Money Can Buy" geschrieben hat. Dieses Buch lese ich gerade – und es ist grausam! Ich bin ja soooo naiv! Was sich hinter einfachen Skandalen (wie dem Enron-Buchhaltungs-Skandal 2001) für Abgründe auftun…

Anyway, dieser Greg Palast hat ein Blog, auf das hiermit verwiesen sei!

Aber nur lesen, wenn man mal wieder ein paar Illusionen loswerden will.

Collateral Damage mit Outlook

Mr. "SAX" Megginson spricht über schlechtes Design eines Produkts, das auch Auswirkungen auf die hat, die es garnicht benutzen.

Quoderat: If there's a moral to this, it's that sloppy design hurts more people than the immediate users – simply choosing not to use bad software does not protect you from its flaws. Security holes in Outlook hurt me, though I've never used the program; virus-warning spam from antivirus software makers repeatedly shut me down, though I've never bought their products. If we mess up too badly designing our next generation of XML-based systems (blogs, REST, Web Services, or what-have-you), it's hard to predict how many people we'll hurt beyond our immediate user base.

Und, nebenbei, in meinem Mail-Account halten sich Spam und "richtige" Mail gerade eben so die Waage.

Shocking News: Neuer IE unterstützt PNG

Microsoft schleppt sich in die Startlöcher für den neuen Internet Explorer 7. Aus dem IE 7 "nur für Longhorn" ist der IE 7 für alle (WinXP, Win2K3, Win64) geworden, aus dem von Bill Gates avisierten Release-Termin "Sommer '05" ist inzwischen ein Beta-Release-Termin geworden und die spannenden Features überschlagen sich geradezu:

eWeek IE 7.0 will feature IDN (international domain name) support; transparent PNG (Portable Network Graphics) support, which will allow for the display of overlaid images in the browser; and new functionality that will simplify printing from inside IE 7.0, partner sources said. The new browser also likely will include a built-in news aggregator.

Also, das ist wirklich soooo innovativ!

IDN ist an sich schon eine schlechte Idee, und wurde bisher nur für Attacken auf Ahnungslose benutzt. Das Kodierschema ist krank. Ja, ASCII-kompatibel, aber krank! Sauber wäre es gewesen, das internationale Netz endlich mit einem internationalen Zeichensatz (Unicode) auszustatten. Bleibt abzuwarten, was Microsoft an "Features" hinzufügt.

Und darauf, dass Drucken aus dem Browser einfacher wird, trinke ich auch keinen. Und einen "tabbed browser" benutze ich nun auch schon Jahre, vielen Dank!

Ich gehöre offensichtlich nicht zur Zielgruppe.

2005-04-09

Treue kaufen? Ich?

Geschenk auspackenWie es scheint, bin ich inzwischen seit fünf Jahren registrierter Nutzer von web.de. Aus diesem Grund will man mir ein FreeMail Treuegeschenk überreichen. Bis zu diesem Button sieht's noch gut aus.

Dann aber schaut's doch eher nicht mehr nach Geschenk aus: Treue Dankeschön kaufen Okay, ich gebe schon gerne meine Bankverbindung an, wenn mir jemand ein Geschenk machen will. Hier sieht's aber eher so aus, dass die Geld von mir wollen! Es geht um 1€ "Schutzgebühr für 3 Monate WEB.DE Club". Und: "WEB.DE überprüft Ihre Geburts- und Adressdaten."

Hey Leute, wir kennen uns jetzt fünf lange Jahre, und trotzdem glaubt ihr, ich mißbrauche euren lustigen Club und gebe euch eine falsche Adresse? Ach kommt, ich dachte, wir wären weiter! Dabei bin ich euch bis heute troy geblieben …



Nachtrag: Ich bin froh, dass ich das Treue-"Geschenk" nicht angenommen habe.

... jurabilis !
Offenbar hatte sie sich für eine Gratis-Test-Version angemeldet und leichtfertig übersehen, dass sich das Abo automatisch in ein kostenpflichtiges umwandeln würde. Dieser Fehler scheint allerdings nicht nur ihr unterlaufen zu sein, von den Strategen bei web.de aber sicher nicht so geplant worden zu sein. Welches Geschäftsmodell baut schließlich - statt auf überzeugenden Leistungen - auf der Schusseligkeit der Nutzer auf?

Kindermund

Andreas hat eine häßclihe Schrift und er grunzt!

Sehr feinfühlig, Herr Borek!

Zum aktuellen Jubiläum: 60 Jahre Frieden - Die Briefmarken der deutschen Besetzung 1939-1945

Das bietet sich doch an: Zum 60jährigen Ende des Zweiten Weltkriegs die gute alte Zeit mal wieder aufleben lassen: Mit den Briefmarken der deutschen Besatzer.

2005-04-08

DSL billiger, Support teurer

Was schreibt mir da mein lieber Internet-Provider?

PS: Mit Einführung der neuen günstigen DSL-Tarife hat sich die Telefonnummer für die technische Hotline geändert. Für Kunden, die die neuen Tarife zukünftig nutzen, gilt: Tel.: 0900 xxxx xxx (99 Ct./Min.) Mit Ihrem derzeitigen Tarif können Sie unsere technische Hotline unter 01805 xxx xxx (12 Ct./Min) erreichen.

Also, wenn das mal keine Verlagerung des Revenue Stream ist :) Da muss ich doch mal kurz kalkulieren, ob ich nicht lieber im alten Tarif bleibe und die Option auf einen günstigen Support nutze …

2005-04-03

Auch digital wird das Programm nicht besser!

technisat skystar usbIch versteigere meine SkyStar USB Box bei eBay

Während es auf technischer Seite an der SkyStar nichts auszusetzen gibt, kann auch sie kein besseres Fernseh-Programm vom Himmel kratzen als es die Fernseh-Veranstalter hochbeamen. Und so toll ist für einen geschworenen Nicht-Video-Archivar der digitale Videorekorder auch nicht. Aber jemand anderes will das bestimmt!

Geldanlage mit Negativzins

Dauerbriefmarkenserie Blumen
SonnenblumeAls ich noch jung war, habe ich viel Zeit und (für Taschengeldverhältnisse) viel Geld in meine Briefmarken-Sammlung gesteckt. Dann ruhte sie 15 Jahre im Keller. Jetzt habe ich mir einen aktuellen Briefmarken-Katalog gekauft, um mal zu sehen, was der Kram wert ist:

Nun, "nichts" wäre untertrieben. Aber die Katalogpreise liegen bei ungefähr zwei Dritteln von den damaligen Preisen (ja, nach Euro-Umrechnung). Ich weiß nicht, was gerade der gängige Discount auf "den Michel" ist, früher waren es unter Sammlern 30-40 Prozent vom Michel-Preis. Wie auch immer:

Als Geldanlage nicht zu empfehlen!

2005-03-31

If I was a rich girl = Wenn ich einmal reich wär'

Nur um das nochmal offiziell hier festzuhalten: Gwen Stefani's aktueller Hit "If I Was A Rich Girl" hat seine Melodie von dem Lied "If I Were A Rich Mman", zu deutsch: "Wenn ich einmal reich wär'", geliehen. Und dieses Lied wiederum stammt aus dem Musical "The Fiddler on the Roof", was in englischer Literatur ziemlich oft referenziert wird. Der deutsche Titel des Musicals ist "Anatevka" und die Wikipedia informiert uns, worum es geht.

Bemerkenswert übrigens: Im englischen Original heißt es "if i were", während unser Schulenglisch ein "if i was" nahelegt. Und bei Gwen heißt es dann ja auch "if I was a rich girl".

Wobei die Lektüre der Lyrics uns zur nächsten Frage führt: Was sind Harajuku girls?

Harajuku ist der gängige Name für das Stadtviertel rund um den Bahnhof Harajuku in Tokio, Japan. Harajuku ist vor allem bei jungen Japanerinnen und Japanern beliebt und gilt mit seinen vielen Läden und Boutiquen als eines der wichtigsten Modezentren Japans.

Ach so!

Und auf ihrer WebSite sieht man die Girls dann doch tatsächlich …

2005-03-30

The Road to FogBugz 4.0: Part III

Bei Joel gibt's wieder was zu lernen: Joel on Software - The Road to FogBugz 4.0: Part III.

Unter anderem, wie der erste C++-Compiler arbeitete (als Compiler von von C++ nach C), warum die "ungarische Notation" (eine Art, Variablen in einem Programm mit "sprechenden" Namen zu versehen) keineswegs so übel ist, wie wir jungen Leute glauben, und dem Unterfangen, einen ASP-nach-PHP-Compiler zu schreiben.

Und auch die beiden ersten Teile sind sehr lesenswert!

Und der vierte, der morgen kommt, wahrscheinlich auch …

Der digitale CD-Schrank

Klar, auch bei mir läuft iTunes. Und fast jede CD, die ich habe, ist inzwischen im iTunes-Bauch.

Normalerweise lasse ich iTunes im Zufallsmodus spielen, wenn ich am PC bin. Dann gräbt es auch Titel aus, die ich schon lange nicht mehr gehört habe. Das ist manchmal erfreulich, man trifft quasi alte Bekannte.

Dann aber kommt da ab und zu Musik, bei der ich mich frage, warum ich jemals glaubte, diese CD besitzen zu müssen.

Ist es wirklich eine gute Idee, alles zu digitalisieren?

Ich habe den Verdacht: Einmal im PC und ich werde es nie mehr los …

Entspannter Fahren unter iPod-Einfluß

Kennen Sie das? Längere Autofahrt, alleine im Auto, und alle Sender (privat wie GEZ-gesponsert, da nehmen wir mal keinen aus) spielen die "Trash Top 100" von Morgen rauf und runter.

Aber ein Griff ins Handschuhfach bringt den iPod zum Vorschein, dann ein bißchen Gefummel mit dem Kassettenadapter, und schon spielt das Radio mein Programm, die ganzen 372 Kilometer (laut Reisekosten-Abrechnung).

Ich behaupte von mir: Wenn ich nicht ständig nach erträglicher Musik suchen muss, bin ich ein besserer, weil konzentrierterer und gelassenerer Autofahrer. Ich mag meinen iPod!

2005-03-29

Musical Box Lamb Vorfreude

Nächsten Donnerstag (7.4.) kommen die kanadischen Genesis-Darsteller von The Musical Box nach Stuttgart und zeigen "The Lamb Lies Down on Broadway". Und ich bin dabei!

In the early 70's, Genesis? Tony Banks, Phil Collins, Peter Gabriel, Steve Hackett and Michael Rutherford redefined the concept of a rock concert. Genesis' artistry had such a profound impact on its audience that to this day, it still enjoys a cult following. The Musical Box has undertaken the task of re-enacting Genesis' performances as originally presented between 1973 and 1975.

The Musical Box Official Website

2005-03-28

The L- and the C-Word

Dave Winer sagt uns, was "liberal" in den USA heißt, und was Conservatism (egal ob compassionate oder nicht) heißt, wenn man das recht-radikale Hintergundrauschen der Talk-Radios zu Grunde legt. Und gibt uns ein Gegenmittel an die Hand:

Scripting News: 3/28/2005: "I told him if he's going to talk about that [liberalism], I'm going to expose him for what he is, an emulator of loutish, idiotic talk show hosts who say they're conservatives, but come on, they're not conservative, they're idiots who got a gig that pays them for being idiotic. The stupider they are the more they make. Competence in their work is incompetence everywhere else!"

Bravo!

Bloggen gefährdet nicht Ihren Arbeitsplatz (by Tim Bray)

Dies ist eine Übersetzung von Tim Bray's Blog-Eintrag It's Not Dangerous (http://tbray.org/ongoing/When/200x/2005/03/08/BloggingIsGood)

Bloggen gefährdet nicht Ihren Arbeitsplatz

Ich habe in den letzten Tagen mehrere Interviews gegeben, alle zu einem ähnlichen Thema: Jemand wurde beauftragt, eine Story über Menschen zu schreiben, die wegen Blogging ihren Job verloren haben. Aktuelle Beiträge von AP und CNET verbreiten diese Ansicht und kehren immer und immer wieder die Risiken hervor. Von Ausnahmen abgesehen, ist das alles Unsinn! Für die meisten Menschen ist Blogging im Gegenteil ein Nachbrenner für ihre Karriere, an der aktuellen Arbeitsstelle ebenso wie bei der Suche nach einem künftigen Arbeitsplatz. Dieser Beitrag enthält unter anderem Zehn Gründe Warum Blogging Ihrer Karriere Nützt.

Annahmen

Gehen wir davon aus, dass Sie einigermaßen kompetent, einigermaßen verständlich schreiben können und einigermaßen erwachsen sind. Zynismus beiseite, die große Mehrzahl der Arbeitnehmer erfüllt diese Ansprüche.

Blogging ist ganz klar jenen keine Hilfe, die sich nur mit Mühe in ihrem Job halten können, oder die schnell ausfällig werden, oder beides. Solche Leute neigen andererseits ohnehin zu Karriere-Problemen. Anders gesagt: Nicht zu bloggen wird Sie von einem der Karriere abträglichen Schritt nicht abhalten, und wenn Bloggen einen solchen Schritt provoziert, hätten Sie das vermutlich ohnehin, auf andere Weise, getan.

Zehn Gründe Warum Blogging Ihrer Karriere Nützt

  1. Sie müssen auffallen, um befördert zu werden.
  2. Sie müssen auffallen, um eingestellt zu werden.
  3. Leute sind beeindruckt, wenn Sie sagen: "Oh, darüber habe ich geschrieben. Googlen Sie mal nach XXX, da bin ich auf der ersten Seite." oder "Oh, googlen Sie einfach nach meinem Namen."
  4. Ganz egal wie großartig Sie sind, Ihre Karriere hängt von Ihrer Fähigkeit zu kommunizieren ab. Um in etwas besser zu werden, auch in Kommunikation, muss man üben. Blogging ist eine gute Übung in Kommunikation.
  5. Blogger sind besser informiert als Nicht-Blogger. Mehr zu wissen ist ein Karriere-Vorteil.
  6. Mehr zu wissen bedeutet auch, dass Sie mit höherer Wahrscheinlichkeit von einer interessanten frei werdenden Stelle hören werden.
  7. Networking ist gut für Ihre Karriere. Blogging ist ein guter Weg, neue Leute kennenzulernen.
  8. Wenn Sie ein Ingenieur sind, finden Sie sich in engem Kontakt mit einer "schlechter ist besser" 80/20-Erfolgsgeschichte wieder. Diese Herangehensweise an Technologie verstehen zu lernen, kann Ihnen nur helfen.
  9. Wenn Sie im Marketing arbeiten, müssen Sie verstehen, wie die Regeln sich wegen dieses Wirbelsturms ändern. Im Augenblick versteht das niemand, aber Blogger sind zumindest etwas weniger verwirrt.
  10. Es ist viel schwerer jemanden zu kündigen, dessen Stimme in der Öffentlichkeit Gehör hat. Denn es wird bemerkt werden.

Richtlinien

Ich habe über die Richtlinien und ihre Entstehung bei Sun geschrieben. Ich habe es vor jedem Journalisten wiederholt – und die meisten haben es jetzt verstanden – dass ich nun, ein Jahr später, mehr denn je davon überzeugt bin, dass es eine gute Idee ist, seine Mitarbeiter bloggen zu lassen. Und wenn man sie bloggen lässt, ist es eine wirklich gute Idee, dafür eine Richtlinie zu schreiben. Denn in so einer Richtlinie kann man eine Menge Dinge regeln, die den Mitarbeitern vom Start weg behilflich sein werden.

Und, keine Richtlinie zu haben, zeigt nur, dass man kein Interesse daran hat, einen guten Job zu machen.

Warum?

Mh, warum interessiert sich der Medien-Mainstream so sehr für diese "Arbeitnehmer wegen Bloggen entlassen"-Geschichten? Passiert das vielen Leuten? Nein. Bloggen viele Leute? Ja. Wurde jemals ein höherrangiger Mitarbeiter gefeuert, der Einfluss auf sein Unternehmen hatte? Nein. Bloggen höherrangige Mitarbeiter? Ja.

Wäre ich zynisch und paranoid, ich würde vermuten, dass die Medien, die solche Geschichten verbreiten, Angst haben oder so was.

© Tim Bray, © for this translation Andreas Schödl

2005-03-27

About Anna

Wir hatten ja schon mal bemerkt, dass Melanie Gabriel einen sehr berühmten Webmaster hat. Was ihre Schwester Anna so über ihren Dad Peter erzählt, steht jetzt im Rolling Stone.

RollingStone.com: Children of Rock : News: "Her father, Peter Gabriel, insisted he'd never done drugs and actually made her promise not to smoke cigarettes until her eighteenth birthday, in exchange for a car. He still doesn't know about Anna's tattoo (a flower, on her ankle), clandestinely inked during his 1993 Secret World Tour."

Und wer klickt, erfährt noch ein weiteres kleines Geheimnis.

Zwiebelfisch-Menü

Der Dativ ist dem Genitiv sein TodDie letzten zwei Tage mit der Nase in einem auf einem stillen Örtchen aufgefundenen Buch verbracht: "Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod" von Bastian Sick. Das Buch ist eine Sammlung seiner Kolumnen, die regelmäßig bei Spiegel Online erscheinen.

In ihnen nimmt Bastian Sick den allgemeinen Verfall der Sprache aufs Korn und gibt Ratschläge, wie ein jeder in den Zeiten der Rechtschreibreform sein Schriftdeutsch verbessern kann. So schwierig ist das nämlich nicht, habe ich zu mir gesagt und bemühe mich nun um Besserung.

In seiner aktuellen Kolumne stellt er zusammen, was in E-Mails geht und was nicht! Beispielsweise teile ich seine Meinung, dass ein "MfG" unter Mails ziemlich unhöflich ist. Entweder man wünscht jemand etwas Nettes, dann sollte uns der andere Mensch auch die Zeit wert sein, "Mit freundlichen Grüßen" zu tippen. Oder aber er ist uns egal. Dann können wir aber immernoch mit einem Templater Textvorlage diesen Gruß automatisieren.

Auf meiner persönlichen Skala ganz unten steht natürlich das automatische Einfügen von "MfG". ("MfG" von den Fantastischen Vier steht dagegen ganz oben in meiner Gunst.)

Aufgestöbert

Beim Stöbern im Keller einen dummen Spruch gefunden, der natürlich nicht wieder in der Mottenkiste verschwinden darf, sondern hiermit in alle Welt hinausposaunt wird:

"Neu eingetroffene Stürme werden gebeten, sich in den bereitstehenden Wassergläsern einzufinden."©

Der iTunes Benchmark

Performance-Vergleich: Duron 900 MHz von 2001 gegen Mac Mini mit 1,42 MHz. Grabben von CD und Konvertieren nach MP3 mit 192kBit/s in iTunes. Der Duron schaffte es immer auf 5-6fache Geschwindigkeit (die Anzeige im iTunes-Fenster). Der kleine Mac, der ja von den bloßen Zahlen einen Faktor 1,5 nahelegt, schafft 15-17fach, ist also gut dreimal schneller. Der PowerPC macht seinem Namen also Ehre!

(Ja, der PC war mit einem aktuellen DVD-Laufwerk ausgestattet, und auch die Platten waren aktuelle Modelle. Meiner Einschätzung nach ist die CPU bei diesem "Benchmark" der limitierende Faktor.)

2005-03-23

Anybody Using This First Amendment?

Wieder mal gepflegt kotzen? Klicken Sie diesen Link: Anybody Using This First Amendment? — Greg Palast interviewed by Eric Bosse for AlterNet

"Now, you're not supposed to ask about Venezuela. You've already made a mistake. With the USA Patriot Act, you're not supposed to look at anything but Iraq, Iraq, Iraq, which is the Weapon of Mass Distraction." […]

I can't tell you to how many reporters I've said, "Where do you get this stuff?" And they say, "Well, it was in a State Department press release," as if that's an acceptable source.[…]

As I say, Bob Woodward, editor of the Washington Post, would never run the Watergate story today. […]

Es gibt ja das Sprichwort, dass man nicht mit einer Verschwörung erklären soll, was sich durch Dummheit erklären läßt. Streiche Dummheit, setze Gier.

Quelle | via cafeconleche.org

2005-03-22

Erste Session mit Pages

Schön, wieder mal an einem typografisch interessierten Text-Programm zu arbeiten. Wo ein alt-Bindestrich zu einem langen Gedankenstrich und ein alt-Punkt zu einer ordentlichen Elipse (...) wird.

Wann hatte ich das zuletzt so intuitiv? Damals bei GeoWorks Ensemble auf dem PC. Anfang der Neunziger. Ist das wirklich schon so lange her?

IT Transition Schritt 3

Pünktlich am angekündigten Tag traf gestern unser neuer Mac Mini ein. Erstaunlicherweise funktioniert alles:

  • Die Hardware, liebevoll Keksdose genannt
  • Der Monitor liefert über den DVI-Port ein sehr schönes Bild, und nachdem ich die Kantenglätttung runtergedreht habe, sehr ich auch scharfe Buchstaben.
  • Die Software, Mac OS X ist komplett installiert und zieht sich als Erstes die aktuellen Updates.
  • iWork kommt doch tatsächlich mit je einem Benutzerhandbuch und einer Referenzkarte für Pages und Keynote - wann gab's sowas zuletzt?
  • Mein Drucker wird von Canon unterstützt (für Linux hätte es Turboprint sein müssen)
  • Meine Kamera und iPhoto haben sich auch schon angefreundet.
  • Heute morgen meine iTunes-Bibliothek vom PC rübergeholt. Alles angekommen!
  • Entgegen aller Befürchtungen (alles neu aufspielen?) hat der Mac auch den iPod ohne weiteres in Sekundenschnelle adoptiert.
  • Dann die Photo-Bibliothek, ebenfalls keine Verluste.
  • Und dann ist das Ding dermaßen leise, dass ich mich wieder denken hören kann.
  • Mounten von Windows-Freigaben funktioniert und mit "Chicken of the VNC" kann ich hinterbliebene Programme auf der Windows-Kiste ausführen und dazu den Win-Desktop als Fenster auf dem Apple haben. Der Ruhestörer kann also in den Keller verbannt werden!

Ich mag meinen Mac!

2005-03-20

Cross-Uninstaller

Ach, werd' ich das vermissen! (Hoffentlich!) Im Zuge einer Aufräumaktion habe ich das Adobe Photoshop Album vom PC entfernt (keine für mich interessanten Funktionen), dann ein MediaPortal. Und was sagt uns nun der Uninstaller vom MediaPortal? MediaPortal deinstalliert Adobe Photoshop Album

Ist ja auch nicht einfach, wenn der eine Installer (Wise, Installshield) erstmal ein Skript für den anderen Installer (MS Installer) erstellen muss, nur um ein paar hundert MB von der Platte zu löschen. Solange er wenigstens die richtigen Bytes erwischt ...

What's M$FT doing with your money?

Brad DeLong fragt sich, wo eigentlich der ganze Fortschritt bleibt, den Microsoft mit seinem fast 10 Milliarden Dollar dicken Forschungsetat erzeugen müßte:

Brad DeLong's Website: M$FT: "Just what, exactly, is it doing? By and large, Word and Excel are the same programs they were when Wordperfect, Lotus, and Borland went down in the middle of the 1990s. Explorer is the same program it was when Navigator went down in the late 1990s."

Ich habe mich ja neulich schon gefragt, wann's mal wieder was Neues gibt. Wenn alle Innovationen der 1970er aufgebraucht sind, was machen wir dann?

via ongoing | source Brad DeLong's Website

2005-03-19

Kleine Schritte

So, nach dem Monitor ein zweiter kleiner Schritt in unserer IT-Transitionsphase: Zwar ist dieser Text auf einem Windows-Notebook geschrieben, aber auf einer Apple-Tastatur getippt worden.

Der vorläufige Höhepunkt unserer Transition findet sich hoffentlich am Montag per TNT bei uns ein ... Soviel sei verraten: Maxi wird er nicht, der Mac

DOA Update: Resurrection

Der Ersatz für den defekten Monitor kam heute an. 2 Tage für eine Ersatzlieferung finde ich super! Braves Amazonien!

Erfreulicher Nebeneffekt: Endlich Platz auf dem Bildschirm, sehr klares und scharfes Bild (wird wahrscheinlich noch besser, wenn ich auf DVI umsteige) und schöne Farben.

2005-03-18

Manche Überschriften

... muss man sich einfach ausschneiden und ins Blog kleben:

Schweizer Anwalt will Swiss vor Lufthansa retten

Gefunden bei Spiegel Online

2005-03-17

DOA

DOA steht für Dead On Arrival, und betrifft meinen neuen 17-Zoll-Monitor. Mal sehen, wie sich Amazon bei der Reklamation schlägt.

Gestern abend mit Erschrecken festgestellt, dass Amazon keine Telefonnummer hat. Man muss also ein Formular ausfüllen. Nun gut, wir warten auf Antwort!

Update: Von Amazon kam eine Mail, in der sie die Lieferung eines defekten Geräts bedauern und mir mitteilen, dass die Ersatzlieferung auf dem Weg ist. Ich soll das defekte Teil einfach wieder zurückschicken. Fein, mach ich!

Bauchfrei

Kaum dass uns der Winter aus seinen klammen Fingern entlassen hat, schon die erste Bauchfreie gesichtet (glücklicherweise kein SuperSizeMe-Mädel). Definitiv Frühling!

2005-03-12

Avie Tevanian

Avie Tevanian, Apple, Chief Software Technology OfficerUnd weil wir gerade bei Betriebssystem-Halbgöttern sind, hier Dave Cutler's "Gegenspieler", der Mensch, unter dessen Ägide das Mac OS X entstanden ist: Apple Kurz-Bio Avie Tevanian und ein Interview mit seiner Hochschule (CarnegieMellon).

Und zwei Links zum Werdegang von NeXTStep zu Mac OS X:

  • A Brief History of Mac OS X
    It would be an understatement to say that OS X is derived from NEXTSTEP and OPENSTEP. In many respects, it's not just similar, it's the same. One can think of it as OpenStep 5 or 6, say. This is not a bad thing at all - rather than create an operating system from scratch, Apple tried to do the smart thing, and used what they already had to a great extent.
  • Architecture of Mac OS X
    Apple has leveraged a lot of existing open source software by integrating it well (usually) with their system: apache, bind, binutils, cvs, gcc, gdb, gimp_print, kerberos, mysql, openssh, openssl, pam, perl, postfix, ppp, python, rsync, samba, and many more BSD/GNU/other packages ... are all part of Darwin.

ABOUT DAVE CUTLER...

Da sucht man nun (nach der Lektüre von "ShowStopper", dt.: "Der Krieg der Codes, Wie Microsoft ein neues Betriebssystem entwickelt") nach Dave Cutler, dem Chef-Programmierer von Windows NT/2K/XP und stattdessen findet man diesen Mensch hier:

Painting by Dave Cutler"Dave Cutler lives with his wife Carol and their two children and dog in Redding, CT. He is a graduate with honors from the School of Visual Arts and has been a free-lance illustrator for 20 years."

Ein paar Klicks durch sein Portfolio entdecken ein Faible für Technologie und eine Leidenschaft für Menschliches - in schönen Farben und klaren Formen ausgeführt.

Dave Cutler, Microsoft, Designer & Lead Programmer Windows NTWie der "echte" Dave Cutler aussieht, gibt die Microsoft-Kurz-Bio übrigens nicht preis, und auch Google kann sich kein Bild von ihm machen. Aber ich habe ihn in einem AMD-Promotion-Video entdeckt.

Dave Cutler war nicht nur verantwortlich für die erste Version von Windows NT, nein, er leitet das Team, wie es aussieht, noch heute. Ob er wohl noch zum Codeschreiben kommt?

2005-03-10

Willkommen Q-Ka!

Ich freue mich auf viele qualitativ hochwertige Beiträge von meiner ersten Co-Bloggerin Q-Ka!

Apple Shop Hotline !

Ich muss dringend mehr und öfter bei Apple einkaufen, denn

  1. hatte ich eine nette Französin am Apparat,
  2. lief Peter Gabriel's SledgeHammer als Wartemusik und
  3. wurde mir der Liefertermin als realistisch bestätigt.

Was will man mehr?

2005-03-05

Haben wollen: Steve Jobs and the NeXT Big Thing

Wo sind Books on demand, wenn man mal wirklich einen demand hat?

Ich hätte wirklich gerne "Steve Jobs and the NeXT Big Thing" von Randall Stross, aber in Deutschland scheint mir niemand dieses Buch zu einem vernünftigen Preis verkaufen zu wollen. Nicht mal bei ebay.

Das Buch erzählt die Geschichte von NeXT Computer Inc., der zweiten Firma, die von Apple-Chef Steve Jobs mitbegründet wurde und die für ihre leistungsstarke und benutzerfreundliche Kombination aus Unix, einem komplett objekt-orientierten Anwendungsentwicklungssystem und einer wegweisender Oberfläche auf fortschrittlichster Hardware bekannt war. Vieles von dem, was Mac OS X heute hat und ist, basiert auf dem NeXT-Betriebssystem NeXTStep.

Tja, wenn das Verlangen (=demand) nach diesem Buch anhält, werde ich vielleicht doch einen Import aus Amerika in Betracht ziehen. Hat das schon mal jemand gemacht? Funktioniert das?

Wired Buchkritik

2005-03-04

Einfach mal mehr zahlen

... kann man, wenn man eine Apple USB Tastatur statt von Apple direkt bei Amazon kauft:

29,90 EUR

54,90 EUR

Wir warten gespannt auf eine Erläuterung des von Amazon geschöpften Mehrwertes!

"Set this House in Order" oder "Ich und die anderen"

Es gibt ja viele Leute, die schwören, dass man Bücher im Original lesen muss (sofern man der Sprache mächtig ist), weil man ja (nie) weiß, wie sehr die Übersetzer den Inhalt verändern.

Amazon lädt nun ein, selbst ein wenig vergleichende Literatur-Analyse zu betreiben. Es bietet nämlich Matt Ruff's Roman "Set this House in Order" im Bundle mit der deutschen Übersetzung "Ich und die anderen" an.

Nun will und kann ich nicht die Qualität der deutschen Übersetzung beurteilen (weil ich sie nicht gelesen habe, sondern das englische Original). Aber bleiben wir einfach beim Vergleich des Titels und des Umschlagsbildes (wobei ich zunächst einen Einblick in die Geschichte geben muss):

Matt Ruff erzählt die Geschichte von Andy, einer multiplen Persönlichkeit, die die verschiedenen Seelen, die in ihrer Brust wohnen, in einem ideelen Haus versammelt hat. Bevor das Haus gebaut wurde, wußten die einzelnen Seelen nichts voneinander und bedienten sich abwechselnd "ihres" Körpers, je nachdem, wer gerade den stärksten Drang nach außen hatte.

Durch den Bau des Hauses, in dem jede der Seelen ein Zimmer hat, wurden sich die Seelen der jeweils anderen bewußt und fanden sich zu einer Kooperation zusammen. Die Seele von Andy steuert den Körper die meiste Zeit, andere Seelen dürfen aber zu bestimmten Zeiten "raus". Sie haben Duschprivilegien und dürfen im Kaufhaus je 2 Dollar in ihrer bevorzugten Abteilung ausgeben.

Andy arbeitet in einem High-Tech-Start-Up, der sich mit Virtual Reality beschäftigt. Er wurde dort eingestellt, weil die Chefin des Unternehmens seine Multiple Persönlichkeit erkannte und der Meinung ist, dass er mit dem Haus quasi selbst eine virtuelle Realität geschaffen habe, sich also bestens mit der Materie auskennen müsse. In der Firma trifft Andy auf Penny, genannt "Mouse", die ebenfalls eine Multiple Persönlichkeit ist, das aber nicht weiß.

Auch Penny's Seelen haben einen Weg gefunden, miteinander zu kommunizieren. Anders als bei Andy jedoch nicht in einem "Haus", sondern über den Umweg von Briefen und Listen, die Penny schon seit sie sich erinnern kann immer wieder findet, die ihr Dinge enthüllen und Aufträge geben.

Andy versucht, Penny zu helfen, ihre Seelen ebenfalls zu ordnen. Dabei kommen ihm allerdings zwei seiner eigenen Seelen in die Quere, die er noch nicht kennt ...

Und dieser Abriß bezieht sich nur auf das Innenleben, das im ersten Viertel des Buches geschildert wird. Im Roman geht auch im realen Leben einiges vor sich, und es kommt zu einem Road-Trip, der eine Reise in die verdrängte Vergangenheit ist, als Andy versucht, sein Haus wieder in Ordnung zu bekommen.

Zurück zum Titel: Meinem Geschmack nach paßt "Set this House in Order" sehr gut zu dem Buch, weil die Haus-Metapher im Mittelpunkt steht. Der deutsche Titel "Ich und die anderen" nimmt dieses zentrale Element aus. Und wenn man die Titelbilder vergleicht, fällt mir noch etwas auf:

Umschlagbild von Set this House in Order (Quelle: Amazon.de) Umschlagbild von Ich und die anderen (Quelle: Amazon.de)

Die deutsche Ausgabe sieht für mich nach einem Buch aus, das eine lustige Geschichte enthält. Der Einband ist bunt, die "Handschrift" im Titel suggeriert ebenfalls Frohsinn. Der Einband der englischen Ausgabe ist in kühlem Grau-Blau gehalten, das Bild des Hauses ist segmentweise gegeneinander verschoben, was man aber erst auf den zweiten Blick bemerkt. Für mich eine sehr schöne optische Umsetzung der Unordnung des Hauses.

Das Buch ist einfühlsam geschrieben und es hat lustige Stellen, zum Beispiel wenn Andy's Frühstücks-Ritual beschrieben wird, wo viele Seelen nach ihrem Geschmack speisen - aber jede nur ein paar Bissen. Aber es ist bestimmt kein Spaß-Buch!

Da Matt Ruff aber vom seinem deutschen Verlag offensichtlich in die Spaß-Schublade gepackt wurde, nachdem er "Fool on the Hill" und "G.A.S." geschrieben hatte (die ich übrigens beide nicht in die Spaß-Schublade stecken würde, weil sie beide ihre dunklen Momente haben und nicht in erster Linie Lacher an Lacher reihen), muss nun dieses Buch auch nach Spaß aussehen. Sonst fühlen wir Leser uns ja vielleicht verunsichert.

Um es ganz klar zu sagen: Ich bin ein großer Fan dieses Buches! Matt Ruff hat einen schwierigen und ungewöhnlichen Stoff genommen und ihn mit seinen zwei Hauptfiguren, Andy und Penny, hart aber einfühlsam erzählt. Ich habe das Buch in wenigen Tagen verschlungen - denn so schwer die Geschichte für Penny und Andy ist, für den Leser ist sie keine Quälerei. Aber ein lustiges Buch ist es eben nicht. Und sollte auch vom Verlag nicht als solches verkleidet werden.

Famous Amos, kaufen?

Die von meinem iPod geschätzte Tori Amos hat ein neues Album herausgebracht. Die Kritiken lassen auf ein ebenso schönes und rundes Werk hoffen, wie es "Scarlet's Walk" war.

Und, wenn ich schon bei Amaozon bin, soll ich auch gleich ihre Auto-Biographie kaufen?

Jeder Scheiß?

Wir haben nach freien Domainnamen gesucht und waren sehr oft erfolglos. Meint meine Frau, da wäre ja schon "jeder Scheiß" registriert! Suche ich aus Spaß beim Denic "jederscheiss.de" - und was passiert?

jederscheiss.de ist bereits registriert Genau!

2005-03-02

MTV Masters: Rammstein

Gestern abend nach Nip/Tuck in die MTV-Masters-Doku über Rammstein geraten und hängengeblieben. Erstens, wie schon neulich bei einer anderen Doku festgestellt, können Rammstein ja durchaus auch Zimmerlautstärke. Zweitens war es von den Masters doch sehr subtil, die Interviews mit den Bandmitgliedern an mehreren Stellen mit Comedian Harmonists zu unterlegen. Rammstein und Comedian Harmonsists, zwei der erfolgreichsten deutschen Bands!

Ich vermute ja immernoch, dass die sechs Rammsteine abgebrochene Psychologiestudenten sind, weil sie in den Masters doch sehr reflektiert über sich und ihr Selbst- und Fremdbild gesprochen haben, aber diese Kurz-Biographie legt anderes nahe.

Nicht das ich jetzt umgehend zum Rammstein-Fan mutiere, aber ein bißchen weniger egal sind sie mir schon geworden.

Erstaunlich auch, dass bei MTV wieder mal was über Musik lief, nebenbei bemerkt.