2011-02-06

Was bringen zusätzliche Top-Level-Domains?

Ich lese stets mit gewisser Verwunderung den K(r)ampf um die Zulassung neuer Top-Level-Domains (das sind die hinter dem letzten Punkt wie .com und .de), wie zuletzt z.B. US-Handelsministerium lädt zur Zensur ein. Was bringen uns weitere Domains, wenn das Markenrecht in all diesen Domains Vorrecht hat? Man nehme z.B. die Coca-Cola Company. Die gibt es natürlich unter .com, .de, .it., aber auch unter .info. Der Pharma-Konzern Merck hat sich ebenso auch bei .info seinen Namen gesichert, genauso Chrysler. Im Prinzip schafft eine neue Domain eben gerade keinen neuen Namensraum. Alle Namensrechte-Inhaber müssen dort sich einmal einkaufen (bzw. sich auf den rechtlichen Schutz ihrer Marken verlassen), und schon ist dieser Namensraum wieder gut aufgefüllt.

Wenn man aber das Vorrecht der Marken anerkennt, kann man auf Top-Level-Domains ingesamt verzichten und alle Domains aus .com eine Ebene hochrücken lassen: Vergessen wir einfach .com und geben .coke an Coca-Cola, .daimler an Daimler und .merck an Merck.

Dass es für die Benutzer des Internets ohnehin nicht so sichtbar ist, zeigen Browser, die in der Adresszeile automatisch ein .com ergänzen, wenn man eine Adresse ohne "." eingegeben hat. Da die Markenrechtler bisher ihre Ansprüche immer erfolgreich umsetzen konnten, kann man sich den ICANN-Unsinn getrost sparen.

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